Henryk Muszynski

Henryk Jozef Muszynski, Erzbischof von Gnesen / © Markus Nowak (KNA)

Der Alt-Erzbischof von Gniezno (Gnesen), Henryk Muszynski (85), ist einer der bekanntesten Vertreter der katholischen Kirche in Polen. Vor seinem altersbedingten Amtsverzicht im Jahr 2010 trug er den Titel "Primas von Polen", der mit dem Gnesener Bischofssitz verbunden ist.

Geboren wurde Muszynski 1933 als Sohn eines Beamten im nordpolnischen Koscierzyna (Berent). Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs floh er mit seiner Familie in den Osten des Landes. Ungeachtet dieser Erfahrungen gilt der ausgezeichnet deutsch sprechende Muszynski als einer der bedeutendsten Förderer der deutsch-polnischen Versöhnung etwa im Rahmen der Bischofskonferenzen beider Länder. Auch der jüdisch-christliche Dialog liegt ihm seit seinem Studium am Herzen. Nach seiner Priesterweihe 1957 spezialisierte Muszynski sich auf die Bibelwissenschaften. Er forschte an der Hebräischen Universität in Jerusalem, der Universität Heidelberg und in Rom. Nach seiner Habilitation lehrte er noch als Bischof an der Theologischen Akademie in Warschau.

Nach seiner Bischofsweihe 1985 war Muszynski zunächst Weihbischof in Chelmno (Kulm) und anschließend Bischof von Wloclawek. 1992 ernannte Papst Johannes Paul II. ihn zum Erzbischof von Gniezno. (KNA, 10.10.18)