Giovanni Bosco, 1815-1888, besser bekannt als "Don Bosco" war ein italienischer Priester und Gründer der Ordensgemeinschaft Salesianer Don Boscos. Geboren wurde er als Kind einfacher Bauern in Piemont, östlich von Turin. Als er zwei Jahre alt ist, im Jahr 1817, stirbt sein Vater. Wenige Jahre später, hat er einen Traum, der sein Leben für immer verändern wird: Jungen spielen auf einem Hof. Sie laufen munter umher und lachen – einige fluchen und schimpfen aber. "Diese Kinder sind Edelsteine, die auf der Straße liegen. Sie müssen nur aufgehoben werden, und schon leuchten sie", wird er später zitiert.
Als Priester in Turin lernt er die Schattenseiten der Industrialisierung kennen, erlebt, wie viele junge Menschen auf der Suche nach Arbeit und einem besseren Leben in die Stadt ziehen, dort aber auf der Straße oder im Gefängnis landen. Ihnen zu helfen wird sein Lebenswerk. "Ich will euch zeitlich und ewig glücklich sehen" - von diesem Wunsch war das ganze Leben des Turiner Jugendapostels bestimmt. Don Bosco beginnt, die Jugendlichen um sich zu sammeln, unterrichtet sie und richtet für sie eine Schülertagesstätte ein, die er als Oratorium bezeichnet und die er unter den Schutz des Heiligen Franz von Sales stellt.
"Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen!" - Für Don Bosco war dieser Satz weit mehr als ein netter Spruch: In ihm spiegelt sich die Grundhaltung seines Lebens und seiner erzieherischen und pastoralen Tätigkeit. Mit seinem Wirken und seinen Werken wurde Don Bosco zum Anwalt der Jugend. Wie kein anderer hat er mit seinem ganzen Lebenseinsatz junge Menschen begleitet. Ihnen eine Heimat zu geben, Ausbildungsplätze zu finden, die Freizeit mit ihnen zu teilen und in den großen und kleinen Sorgen auf dem Weg zum Erwachsensein einfach da zu sein, das war Don Boscos Programm. Jeder einzelne junge Mensch war für ihn wichtig, weil Gott ihn liebt.
Patron der Jugend
Unermüdlich trat der Priester und Pädagoge Jugendarbeitslosigkeit, Analphabetismus, Kinderarbeit und Ausbeutung junger Menschen entgegen. Mit Vernunft, Liebe und Religion bereitete er die Jugendlichen darauf vor, mitverantwortliche Bürger und frohe Christen zu werden. 1934 wurde Johannes Bosco heiliggesprochen und wird seitdem als Patron der Jugend verehrt.
Mit seiner pädagogisch-pastoralen Arbeit setzte Don Bosco Maßstäbe. Er war überzeugt davon, dass in jedem jungen Menschen ein guter Kern steckt. Revolutionär zur damaligen Zeit war sein Erziehungsstil, der auf Liebenswürdigkeit, Einsicht, Glaube und Prävention setzte statt auf harte Strafen. Sein Mut und sein Optimismus steckten an: Viele der Jugendlichen, die er betreut, wollten sich mit ihm engagieren. Deshalb rief Johannes Bosco 1859 die „Gesellschaft des Heiligen Franz von Sales“ ins Leben – die Salesianer Don Boscos. Als zweitgrößte Ordensgemeinschaft der katholischen Kirche zählen sie heute 14.600 Mitglieder in 133 Nationen der Welt.
Die aus Don Boscos Werk gegründete Don Bosco Familie ist eine weltweite Bewegung. Ordensleute und Laien, Männer und Frauen, Jugendliche und Erwachsene, Hauptamtliche und Freiwillige, Christen und Nichtchristen arbeiten im Geiste Don Boscos in der ganzen Welt zusammen, um jungen Menschen Zukunftsperspektiven zu eröffnen.