Dogan Akhanli

Dogan Akhanli / © Jörn Neumann (epd)

Der türkischstämmige Schriftsteller Dogan Akhanli war 2011 von einem Gericht in der Türkei vom Vorwurf des Raubes und Totschlags freigesprochen worden. Ihm war vorgeworfen worden, er sei vor mehr als 20 Jahren an einem Raubüberfall auf eine Wechselstube in Istanbul beteiligt gewesen. Deutsche Autoren und Künstler hatten damals gegen das Verfahren protestiert, das ihrer Ansicht nach politisch motiviert war.

Akhanli lebt seit seiner Flucht aus der Türkei im Jahr 1991 in Deutschland. Er hat die deutsche Staatsbürgerschaft. In seinen Werken hat er sich unter anderem mit der Verfolgung der Armenier in der Türkei befasst. 2010 war er an einem Flughafen in Istanbul festgenommen worden, als er in die Türkei einreisen wollte, um seinen todkranken Vater zu besuchen. Er wurde verhaftet und blieb in Untersuchungshaft, bis der Richter am ersten Verhandlungstag entschied, dass Akhanli das Gefängnis verlassen dürfe. Wenige Tage später kehrte er nach Deutschland zurück. Im April 2013 wurde bekannt, dass sein Freispruch aufgehoben wurde und womöglich erneut Anklage erhoben werden sollte.