Christoph Bonsmann ist seit April 2024 Generaldirektor für Action medeor in Tansania. Zuvor war er im Vorstand des Hilfswerks. Action Medeor wurde am 13. August 1964 von Bürgerinnen und Bürgern um den Arzt Ernst Boekels gegründet, um Medikamente für Missionsstationen in Entwicklungsländern zu sammeln. Heute hat das Hilfswerk nach eigenen Angaben 170 Mitarbeitende und ist in 70 Ländern tätig. Action Medeor gehört zum deutschen Hilfsbündnis "Aktion Deutschland Hilft".
Im Jahr 2024 -nach 60-jährigem Bestehen- richtete Action Medeor seine Arbeit neu aus. Die Standorte in Tansania und Malawi wurden ausgebaut, die Arbeit in der Gesundheits- und Medikamentenhilfe vor Ort gestärkt. Man wolle "damit auch einen Beitrag zur strukturellen Entwicklung in den Empfängerländern leisten", erklärte die Organisation. Seit der Gründung des Hilfswerks vor 60 Jahren habe sich die lokale Medikamentenlogistik weltweit deutlich verbessert. Deshalb gebe es inzwischen häufig auch lokale Beschaffungsmöglichkeiten und Medikamente und Medizinprodukte müssten nicht mehr unbedingt aus Deutschland verschickt werden. Über die eigenen Standorte und Medikamentenlager in Malawi und Tansania könne der afrikanische Kontinent inzwischen besser und effizienter versorgt werden.
Im Zuge der Neuausrichtung schied Bonsmann zum 1. April 2024 aus dem Vorstand aus und übernahm das neue Amt des "General Director Africa" in Tansania. Dort ist er für die insgesamt fünf Niederlassungen des Hilfswerks in Tansania und Malawi verantwortlich und kümmert sich unter anderem um die neu eröffnete Produktion von Blutanalyse-Reagenzien. Für Bonsmann sind Angela Zeithammer und Kerstin Steuler in den Vorstand nachgerückt.
Gegenüber DOMRADIO.DE erklärt Bonsmann, der verheiratet ist und drei Kinder hat, was ihn tagtäglich motiviert: "Die Umstände sind so, dass wir keine Wahl haben, mir müssen humanitäre Hilfe leisten. Und Entwicklungshilfe. Es geht nicht nur um Hunger und Bildung. Es geht um Universitäten und Arbeitsplätze. Wir müssen in Afrika mehr Zukunft schaffen." Und: "Ich musste mich nie fragen, ob die Arbeit Sinn macht."