Kardinal Adalberto Martínez Flores, Metropolit von Asunción (Paraguay), wurde am 8. Juli 1951 in Asunción, Paraguay, geboren. Er besuchte die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universidad Nacional de Asuncióne der University of Washington. (1970-1977). Anschließend schloss er sein philosophisches und theologisches Studium an der Päpstlichen Lateranuniversität in Rom ab (1977–1981). Am 24. August 1985 wurde er zum Priester geweiht.
Von 1985 bis 1994 übte er sein Priesteramt in der Diözese St. Thomas auf den Virgin Islands in den Vereinigten Staaten aus. 1994 wurde er in Asunción inkardiniert und war von 1994 bis 1997 Pfarrer der Pfarrei Los Sagrados Corazones de Jesús y María.
Am 14. August 1997 wurde er zum Weihbischof von Asunción ernannt und empfing am darauffolgenden 8. November die Bischofsweihe. Am 18. Mai 2000 wurde er zum ersten Bischof der neuen Diözese San Lorenzo ernannt. Am 19. Februar 2007 wurde er in die Diözese San Pedro versetzt und am 14. März 2012 zum Militärordinarius von Paraguay ernannt.
Am 23. Juni 2018 wurde er nach Villarrica del Espíritu Santo versetzt und zum Apostolischen Administrator des Militärordinariats von Paraguay ernannt. Im November 2018 wurde er zum Präsidenten der Bischofskonferenz von Paraguay gewählt und im November 2021 für weitere drei Jahre wiedergewählt.
Seit 17. Februar 2022 ist Martínez Flores Metropolitanerzbischof der Erzdiözese Asunción, im gleichen Jahr wurde er von Papst Franziskus in den Kardinalsstand erhoben.
Der Metropolit hat keine Probleme damit, sich in öffentliche Debatten einzuschalten und sich für Minderheiten und am Rand stehende stark zu machen. So hat er in einer Predigt die hohe Zahl von Kindesentführungen in Paraguay angeprangert. Viel spreche dafür, dass es dabei um Menschenhandel gehe, sagte Martínez Flores. Er kritisierte laut örtlichen Medienberichten besonders die Gleichgültigkeit der Behörden gegenüber dem Schicksal der betroffenen Familien. Staatsanwaltschaft und Polizei stünden bei Vermisstenmeldungen in der Pflicht zur Aufklärung, was jedoch in vielen Fällen versäumt werde.
Mahnende Worte richtete der Kardinal auch an die Politik, die sich mit mehr Entschlossenheit "für die Gesellschaft, für die Menschen, für das Leben der Armen und für eine ganzheitliche Förderung aller Bewohner unseres Landes" einsetzen müsse. Es gelte, strukturelle Ursachen der Armut zu beseitigen und Sozialpläne nur als "vorübergehende und notwendige, aber zeitlich begrenzte Antworten" zu sehen.