Sudan

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Der Sudan ist mit einer Fläche von 1,8 Millionen Quadratkilometern nach Algerien und dem Kongo der drittgrößte Staat Afrikas. Die Bevölkerungszahl wird nach jüngsten Schätzungen auf etwa 45,5 Millionen Menschen beziffert. Politisch instabile Verhältnisse, massive wirtschaftliche Probleme und eine unsichere Ernährungslage schlagen sich unter anderem im Entwicklungsindex HDI nieder: Dort steht der Sudan auf Platz 168 von 189 Nationen.

Übergriffe von Milizen und regionale Konflikte wie in den Bundesstaaten Darfur, Südkordofan und Blauer Nil zwangen und zwingen immer wieder Menschen zur Flucht. Mit insgesamt rund 2,1 Millionen Binnenvertriebenen belegt der Sudan im weltweiten Vergleich einen der vorderen Ränge. 2011 spaltete sich der christlich dominierte Südsudan vom muslimisch geprägten Norden des Landes ab.

Nach dem Sturz von Langzeitpräsident Omar al-Baschir im April 2019 sehen Beobachter leichte Verbesserungen der Menschenrechtslage. So kündigte die Übergangsregierung im Februar 2020 an, al-Baschir an den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag auszuliefern. Dem ehemaligen Staatschef werden Kriegsverbrechen, Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Allein in Darfur sollen unter seiner Verantwortung 300.000 Menschen getötet worden sein.

Der Export von Gold und Öl gehört zu den wichtigsten Einnahmequellen des hochverschuldeten Landes. Potenziell fruchtbarem Ackerland stehen neben Teilen der Sahara-Wüste Regionen gegenüber, die regelmäßig unter Dürren und Wassermangel zu leiden haben. Bedeutendste Flüsse sind der Weiße und der Blaue Nil, die sich in der Hauptstadt Khartum zum Nil vereinigen. (KNA)