Sophia-Universität der Jesuiten in Tokio

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Die katholische Sophia-Universität (sophia = griech. für Gottes Weisheit) in Tokio wurde 1913 von drei Jesuiten gegründet, die im Auftrag von Papst Pius X. 1908 nach Japan gekommen waren. In den gut 100 Jahren ihres Bestehens ist die anfangs kleine Hochschule zu einem großen Campus mit acht Fakultäten geworden. Die Zahl der an der Sophia Graduierten wird mit mehr als 120.000 angegeben. Die Universität unterhält derzeit Kontakte mit rund 150 Partnerinstituten in 35 Nationen.

Die knapp 13.000 Studierenden der Elite-Hochschule kommen aus 27 Nationen; sie zahlen hohe Studiengebühren. Der Jahresumsatz der Universität bewegt sich in dreistelliger Millionenhöhe. Immer noch sind unter den rund 1.300 Dozenten der "Sophia" mehrere Dutzend Jesuiten tätig; viele haben Leitungspositionen in der Universitätsverwaltung inne. Die Universität gibt halbjährlich die wissenschaftliche japanologische Zeitschrift "Monumenta Nipponica" heraus.

Das Erzbistum Köln, Partnerbistum Tokios, finanzierte unter dem damaligen Kardinal Josef Frings in den 1950er Jahren den Ausbau der Universität, ebenso wie die Bundesregierung und deutsche Unternehmen wie Volkswagen, Zeiss oder Krupp. 2017 wurde der "Sophia Tower" eröffnet, ein 17-stöckiger Büroturm mit Schauseite zur Straße.

Beliebt bei Studenten und Ehemaligen ist das Heiraten auf dem Campus, etwa im alten Daimyo-Palast im europäischen Stil, den die Jesuiten in den 1920er Jahren als Gebäude für ihre Kommunität umfunktionierten.

Er ist umgeben von einem weitläufigen Japanischen Garten, einer Oase der Ruhe zwischen den Fakultätsgebäuden. Papst Franziskus, der selbst Jesuit ist, besucht die Sophia-Universität zum Abschluss seiner Japan-Reise am 26. November. (kna/Stand 18.11.2019)