Madagaskar

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Das im Indischen Ozean vor der Küste Afrikas gelegene Madagaskar ist die viertgrößte Insel der Welt. Auf einer Fläche von 587.000 Quadratkilometern - das entspricht etwa der Fläche Deutschlands und Polens - leben rund 27 Millionen Einwohner.

Madagaskar gehört zu den ärmsten Staaten der Erde. Auf dem aktuellen globalen Entwicklungsindex belegt das Land den 164. Platz von 189.

Gleichwohl scheint sich seit 2000 die gesundheitliche Lage der Bevölkerung zu bessern, wie - allerdings unsichere - Schätzungen zur Kleinkindersterblichkeit (derzeit 3,9 Prozent) und Lebenserwartung (über 67 Jahre) belegen. Das Durchschnittsalter liegt aktuell bei rund 20 Jahren.

Madagaskar wurde mutmaßlich erst ab dem Jahr 350 besiedelt. In späterer Zeit nutzten Piraten und Sklavenhändler die Insel als Stützpunkt. Zwischen 1787 und 1897 beherrschten Monarchen aus der Volksgruppe der Merina die Insel; danach wurde sie von Frankreich erobert. 1960 erlangte Madagaskar staatliche Unabhängigkeit. Heute gliedert sich der überwiegend französischsprachige Inselstaat in 22 Regionen.

Auf der für ihre enorme Artenvielfalt bekannten Insel ist die Natur durch fortdauernde Zerstörung des Regenwaldes gefährdet. Als politischer Lichtblick galt Anfang 2019 die friedlich-demokratische Wahl von Andry Rajoelina (47) zum Präsidenten. Reforminitiativen zielen auf einen Ausbau des Straßen- und Stromnetzes, auf die Landwirtschaft, in der acht von zehn Madagassen tätig sind, aber auch auf den Bergbau als Devisenbringer sowie auf Tourismus. Allerdings halten Klagen über staatliche Misswirtschaft und Korruption an.

Neben den traditionellen Religionen, zu denen sich mehr als die Hälfte der Madagassen bekennen, bilden die geschätzt acht Millionen Christen - 4,5 Millionen Katholiken und 3,5 Millionen Protestanten - die zweitgrößte Glaubensgemeinschaft. Zudem gibt es 1,4 Millionen Muslime. (kna/30.06.2021)