Kamerun

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Kamerun ist ein Staat in Zentralafrika. Auf einem Gebiet von rund 475.000 Quadratkilometern - das entspricht etwa dem 1,3-fachen der Fläche Deutschlands - leben etwa 24,4 Millionen Menschen. Gut 69 Prozent der Einwohner sind Christen, 38,4 Prozent davon katholisch; knapp 21 Prozent sind Muslime. Amtssprachen sind Französisch und Englisch, wobei die anglophonen Kameruner mit schätzungsweise 20 Prozent in der Minderheit sind. Darüber hinaus sind bei den mehr als 200 Ethnien eine Vielzahl weiterer Sprachen in Gebrauch.

Hauptstadt ist Jaunde, auch Yaounde geschrieben, wirtschaftliches Zentrum die nahe der Atlantikküste gelegene zweite Millionenstadt des Landes, Douala. An der Spitze der Regierung steht seit über drei Jahrzehnten der inzwischen 84-jährige Präsident Paul Biya. Kamerun verfügt unter anderem über Erdölvorkommen, neben Holz das wichtigste Exportprodukt. Hinzu kommen landwirtschaftliche Produkte wie Kakao und Kaffee.

Von 1884 bis 1919 war Kamerun deutsche Kolonie. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde ein großer Teil des Gebietes mit dem Vertrag von Versailles den Franzosen zugeschlagen, ein kleinerer Teil den Briten.

1961 votierten die Einwohner zweier englischsprachiger Regionen für die Zugehörigkeit zu dem ein Jahr zuvor von Frankreich unabhängig gewordenen Kamerun. Diese beiden Regionen verfügen seither über eine gewisse Autonomie - dort gilt beispielsweise die britische Rechtstradition, das common law -, was allerdings in jüngster Vergangenheit verstärkt für Konflikte mit der Zentralregierung sorgt. (kna/Stand 12.07.2017)