Kaiserdom Sankt Bartholomäus

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Der Dom Sankt Bartholomäus in Frankfurt am Main, der auch Kaiserdom genannt wird, gilt als einer der bedeutendsten Orte europäischer Geschichte. Bereits 794 tagte in einem kleinen Vorgängerbau des heutigen Doms die "Synode von Frankfurt", die Bischöfe und Priester aus dem Frankenreich in "Franconofurd" zusammenführte.

Der Kaiserdom beherbergt die erst kürzlich sanierte "Wahlkapelle", in der seit 1438 die Könige und seit 1562 auch die Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation gewählt wurden - bis zur Auflösung des Reichs 1806. In der kleinen Domkapelle wird zudem eine der bedeutendsten Reliquien in Europa aufbewahrt - die Schädeldecke des Apostels Bartholomäus. Die Reliquie gelangte nach dem Jahr 1200 nach Frankfurt. 1239 wurde die vormalige Salvatorkirche auf den Namen des heiligen Bartholomäus umbenannt.

Bischofskirche war der Dom nie, er birgt aber wertvolle Altäre und Grabmäler der Spätgotik und ging ursprünglich aus einem Gotteshaus der karolingischen Kaiserpfalz hervor. Er gründet auf Resten einer merowingischen Kapelle, die laut Dompfarrei vor dem Jahr 680 entstanden sein muss. Um 1550 erreichte der Dom demnach sein heutiges Außenmaß.

Nach dem Dombrand von 1867 folgte eine mehrere Jahre lange Wiederaufbauphase, ebenso nach den Schäden, die der Dom im Zweiten Weltkrieg durch Luftangriffe der Alliierten erlitt. Der hochaufragende Turm blieb bei den Bombenangriffen allerdings weitgehend unversehrt.

Die Stadt Frankfurt hat zu ihren Innenstadtkirchen - darunter auch zum Dom als ihrem größten Sakralbau - eine besondere Beziehung. 1830 verpflichtete sich die Freie Stadt Frankfurt zum Unterhalt der acht Innenstadtkirchen, die in ihrem Eigentum stehen. Diese für Deutschland einmalige "Dotationsverpflichtung" hat bis heute Bestand. (kna)