Historisches Archiv der Stadt Köln

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Das Historische Stadtarchiv Köln, das am 3. März 2009 einstürzte, war nach Angaben der Stadt das größte und vollständigste kommunale Archiv nördlich der Alpen. Es beherbergte Originaldokumente aus mehr als tausend Jahren Kölner und rheinischer Geschichte. Darunter waren Testamente, Ratsprotokolle, kaiserliche Privilegien und über 60.000 Urkunden.

Das älteste Dokument stammte aus dem Jahr 922. Zum Bestand gehörten Nachlässe und Unterlagen von Heinrich Böll und Ferdinand Franz Wallraf, Briefe von Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Handschriften von Karl Marx und Friedrich Engels sowie Edikte von Napoleon und Ludwig XIV.

Bei dem Einsturz des Zweckbaus aus dem Jahr 1971 an der Severinstraße versanken 30 Regalkilometer Archivalien in Schutt und Grundwasser. Etwa 95 Prozent der Dokumente konnten geborgen werden. Mittlerweile werden sie im Restaurierungs- und Digitalisierungszentrum in Köln, im ehemaligen Landesarchiv NRW in Düsseldorf und im Sächsischen Staatsarchiv in Wermsdorf restauriert. Bis 2020 soll am Eifelwall ein Neubau für das Archiv entstehen.

Die Restaurierung aller Dokumente wird nach Schätzung der Stadt noch 30 bis 40 Jahre dauern. Bis Ende 2017 wurden 222.423 Bergungseinheiten trocken gereinigt, das entspricht knapp 13 Prozent der geborgenen Archivalien. Darunter sind 31.000 mittelalterliche Handschriften. Ein Großteil dieser gereinigten Dokumente ist als Original oder in digitalisierter Form wieder benutzbar. Eine Vollrestaurierung wird laut Stadt momentan nur für Einzelobjekte vorgenommen, bis Ende 2017 war dies für 1.122 Stücke der Fall. (epd/Stand 17.01.2018)