Flüchtlingslager Moria

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Moria auf der Insel Lesbos ist mit mehr als 12.000 Bewohnern das größte griechische Flüchtlingslager. In den vergangenen Jahren kam es bei Protesten gegen die Lebensbedingungen in den überfüllten Zelten immer wieder zu Bränden. Das UN-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) setzte die Zusammenarbeit mit den Behörden beim Transport geretteter Flüchtlinge vom Hafen zum EU-Hotspot-Lager Moria wegen der Missachtung von Mindeststandards zweitweise aus.

Aufgrund der geografischen Lage der Insel in der nördlichen Ägäis vor der türkischen Küste ist Lesbos seit Beginn der Flüchtlingskrise 2015 das Ziel von Booten, die in den ersten Morgenstunden übersetzen.

In den vergangenen Monaten soll die griechische Küstenwache einige der Boote in türkische Gewässer abgedrängt haben. Nichtregierungsorganisationen warfen den griechischen Behörden daraufhin illegale Zurückweisung von Flüchtlingen auf See vor.

Papst Franziskus machte im April 2016 mit einem Besuch auf Lesbos auf das Schicksal der Flüchtlinge dort aufmerksam. Gemeinsam mit dem Ehrenoberhaupt der Orthodoxen, Patriarch Bartholomäus I. und dem katholischen Erzbischof von Athen, Hieronymos II., besuchte er Moria.

Als Zeichen der Solidarität nahm er auf dem Rückflug zwölf überwiegend aus Syrien stammende Flüchtlinge, darunter sechs Minderjährige, mit nach Rom. (epd/09.09.2020)