Die "Fontana delle Api" - Ein besonderer Trinkbrunnen im Vatikan

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Die meisten Brunnen im Vatikan sind Zierbrunnen, rund 30 spenden jedoch auch Trinkwasser; etwa die Häfte davon auf dem Petersplatz. Die höchstgelegenen Wasserspender gibt es auf der Kuppel des Petersdoms. Auf dem Platz stehen vier Trinkwasserbrunnen direkt um den Obelisken; unter den Kolonnaden kommt an vielen Pfeilern aus sogenannten "Nasoni" auf Knopfdruck Wasser.

Ein besonderer Trinkbrunnen ist die "Fontana delle Api" (Bienenbrunnen). Sie steht unweit der Annapforte, dem Haupteingang in den Vatikan. Fünf in Stein gehauene Bienen umrahmen den Wasserhahn. 1933 wurde der Brunnen auf Geheiß von Papst Pius XI. (1922-1939) während einer Trinkwasserknappheit an den Eingang verlegt, um für mehr Menschen nutzbar zu sein. Die lateinische Inschrift über dem Brunnen lautet übersetzt: "Warum neidisch sein auf den Honig der Bienen, wenn dieses Wasser süß wie Honig den Hals hinunter fließt".

Die "Fontana delle Api" in der Via del Pellegrino ist einer der ersten Brunnen innerhalb der vatikanischen Mauern, auf den Besucher stoßen, welche die Annapforte passieren. Wer etwa auf dem Weg zum vatikanischen Bilderdienst ist, um Fotos von Papstaudienzen zu bestellen, oder päpstliche Segensurkunden im Almosenamt beantragen will, kommt daran vorbei.

Geschaffen wurde der Bienenbrunnen wohl um das Jahr 1625/26 von Francesco Borromini (1599-1676), wenngleich auch Bildhauer Gian Lorenzo Bernini (1598-1680) das Werk für sich beansprucht. Von ihm gibt es einen Bienenbrunnen auf der römischen Piazza Barberini. Dieser spendet zwar kein Trinkwasser und gehört nicht zum Vatikan, ist aber ebenfalls einen Besuch wert. Die Bienen beider Brunnen erinnern übrigens jeweils an den Auftraggeber, Papst Urban VIII. (1623-1644), dessen Wappen drei Bienen zierten. (kna)