ISAF-Einsatz in Afghanistan

Hintergrund

Die Bundeswehr hat im Rahmen des ISAF-Einsatzes (International Security Assistance Force) seit Ende 2001 Truppen in Afghanistan stationiert. Zurzeit stellt sie rund 4.800 Soldaten. Der Deutsche Bundestag legitimierte den Einsatz erstmals am 22. Dezember 2001. Das aktuell gültige Mandat gestattet die Entsendung von höchstens 5.350 deutschen Soldaten.

 (DR)

Vor der Einsetzung des ISAF-Kontingents hatten afghanische Warlords mit massiver Unterstützung der USA die Taliban gestürzt. Die Operation "Enduring Freedom", an der sich auch Deutschland beteiligte, war eine Reaktion auf die Anschläge des 11. September 2001, deren Planung der Terrororganisation El-Kaida und ihrem Anführer Osama bin Laden zugeschrieben wurde. Die radikal-islamischen Taliban hatten El-Kaida-Führern Zuflucht gewährt und ihre militärischen Ausbildungslager in Afghanistan geschützt.



Nach dem Sturz der Taliban versuchten die von den USA geführten Truppen der Operation "Enduring Freedom" weiter, Osama bin Laden zu finden und El-Kaida zu bekämpfen. Die vom Sicherheitsrat der UNO mandatierten ISAF-Truppen sollten dagegen - unter Führung der NATO - der afghanischen Regierung helfen, das Land zu stabilisieren und wieder aufzubauen. Insgesamt beteiligen sich am ISAF-Einsatz zurzeit rund 120.000 Soldaten aus 47 Ländern.



Die Sicherheitslage Afghanistans verschlechterte sich im Laufe des ISAF-Einsatzes. Den Taliban gelang es, sich zunächst im Süden des Landes neu zu formieren und einzelne Provinzen zu kontrollieren.



Die Bundeswehr hat die militärische Führung für den Norden Afghanistans. Neben dem Hauptquartier des Regionalkommandos Nord in Mazar-i-Sharif stehen die Wiederaufbauteams der Provinzen Feyzabad und Kundus unter deutschem Kommando. Ab 2009 wurden die aufständischen Kämpfer vor allem in der Region um Kundus immer aktiver. Sie lockten ISAF-Soldaten in Hinterhalte und beschossen sie oder verminten Straßen und Versorgungswege mit sogenannten IEDs (improvised explosive device - unkonventionelle Sprengvorrichtungen).



Seit Beginn des ISAF-Einsatzes sind 27 Soldaten der Bundeswehr durch Anschläge, Minen oder im Zuge von Kampfhandlungen gefallen. Insgesamt starben bisher während des Einsatzes - auch durch Unfälle - 44 deutsche Soldaten.