Präimplantationsdiagnostik

Stichwort

Die Präimplantationsdiagnostik (PID) - englisch preimplantation genetic diagnostic (PGD) - ist eine Sonderform des wachsenden Angebots an vorgeburtlichen Untersuchungsmethoden. Dabei werden im Rahmen der Reagenzglas-Befruchtung (In-vitro-Fertilisation) befruchtete Eizellen außerhalb des Mutterleibes auf genetische Fehler untersucht und geschädigte Embryonen vernichtet.

 (DR)

Das erste in vitro gezeugte Kind, das einer solchen Diagnose unterzogen wurde, kam 1990 in den USA zur Welt. In den Mitgliedstaaten der EU ist die Rechtslage sehr unterschiedlich; in Deutschland ist PID verboten.

Kritiker, darunter die Kirchen und die Bundesärztekammer, befürchten, dass PID zu einer neuen Form der Eugenik und zu einer sinkenden Bereitschaft der Gesellschaft führen werde, behinderte Kinder zu akzeptieren. Sie erwarten zudem, dass in Zukunft nicht nur Krankheiten erkannt, sondern Embryonen mit Hilfe der neuen Technik auch gezielt manipuliert werden könnten. Eine Begrenzung auf wenige schwere Fälle halten sie für unrealistisch.

Befürworter halten die PID für weit schonender als eine spätere Abtreibung. Sie kritisieren das deutsche Recht, das Abtreibungen bei Behinderung eines Kindes weithin erlaube, die im weit früheren Stadium durchgeführte PID aber verbiete.