Kardinal Meisner: Finanzkrise darf nicht zu Lasten der Armen gehen

Die Ärmsten besonders betroffen

Der Kölner Kardinal Joachim Meisner warnt angesichts der Wirtschaftskrise davor, die Entwicklungshilfe zu kürzen. "Es ist zu befürchten, dass es ausgerechnet die Ärmsten in der Welt besonders hart trifft, wenn jetzt die Entwicklungshilfe finanziell zurückstehen muss", sagte er am Mittwoch in Köln.

Kardinal Meisner: Wirtschaft muss den Menschen dienen / © Boecker
Kardinal Meisner: Wirtschaft muss den Menschen dienen / © Boecker

Die Verantwortlichen in der Wirtschaft sollten sich bewusst machen, dass hinter ihren "unvorstellbaren Milliardensummen" konkrete Menschen stünden. «Wir sind herausgefordert, uns für arme Menschen tatkräftig einzusetzen», betonte der Erzbischof.

Durch die Krise würden Familien in ihrer Existenz bedroht. Zahllose Arbeitsplätze seien in Gefahr. «Die Wirtschaft muss den Menschen dienen, und die Verantwortlichen müssen ihrer Verantwortung auch wirklich gerecht werden», sagte Meisner. Zugleich sprach er Betroffenen der Finanzkrise Mut zu: «Nicht jede irdische Katastrophe wird zur Lebenskatastrophe.» Letztlich sei der größte Reichtum, den ein Mensch haben könne, der Glaube an Gott. Meisner wörtlich: «Mit meinem Gott springe ich über Mauern, sagt der Psalmist. So lässt sich über viele Tiefs hinwegkommen.»