Katholische Kirche begrüßt Entscheidung: Ein erster Schritt

Irakische Flüchtlinge endlich willkommen

Die katholische Kirche in Deutschland hat die Entscheidung der EU-Minister zur Aufnahme irakischer Flüchtlinge begrüßt und nachdrücklich Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble gedankt. Die von den Ministern zur Aufnahme vereinbarte Zahl von 10.000 Flüchtlingen könne aber "nur einen ersten Schritt markieren", sagte der Leiter des Katholischen Büros, Prälat Karl Jüsten.

 (DR)

Die Innenminister von Bund und Ländern sollten den europäischen Beschluss nun zügig umsetzen. Jüsten verwies auf den Bericht der EU-Beobachtermission, wonach einschließlich palästinensischer Flüchtlinge aus dem Irak rund 75.000 Personen darauf angewiesen seien, in Drittstaaten weiterwandern zu können. Die Lage der Betroffenen vor Ort werde immer schwieriger. Deutschland leiste mit der Aufnahme irakischer Flüchtlinge im Asylverfahren bereits jetzt einen beachtlichen Beitrag. Dennoch sei er überzeugt, dass Deutschland «sicher noch mehr als die genannten 2.500 Iraker» im Kontingentverfahren aufnehmen könne, sagte Jüsten.

Die katholische Kirche ist nach Aussage des Prälaten bereit, mit ihren seelsorgerlichen und karitativen Möglichkeiten bei der Integration der Flüchtlinge in Deutschland zu helfen. Nun müssten die Innenminister der Bundesländer ein tragfähiges Konzept für die Aufnahme der Iraker vereinbaren. Dabei hoffe er auf einen «großzügigen Schritt».

Für die katholische Kirche bleibe, wo dies möglich sei, die Rückkehr von Flüchtlingen in den Irak das langfristige Ziel. «Es ist jedoch ein Gebot der Humanität, denjenigen zu helfen, die bei uns Schutz vor Verfolgung suchen», bekräftigte er. Richtig sei es, besonders bedürftigen Flüchtlingen wie kranken und traumatisierten Personen, Folteropfern, allein erziehenden Frauen mit ihren Kindern sowie Angehörigen religiöser Minderheiten vorrangig zu helfen.