Generalaudienz: Papst über Verhältnis zwischen Rationalität und Christusglauben

"Glauben und Vernunft müssen im Einklang stehen"

Glauben und Vernunft müssen nach den Worten von Benedikt XVI. immer im Einklang miteinander stehen. Nur so könne der Mensch "Gott und sich selbst erkennen", sagte der Papst am Mittwoch bei seiner Generalaudienz im Vatikan. Das Verhältnis zwischen Rationalität und Christusglauben müsse jedem "am Herzen liegen, der sich auf die Suche nach der Wahrheit begibt".

 (DR)

Benedikt XVI. setzte vor rund 6.000 Pilgern seine Predigtreihe über den Kirchenvater Augustinus (354-430) fort und erläuterte die Überlegungen des nordafrikanischen Gelehrten zum Verhältnis zwischen Glaube und Vernunft.

Der Glaube könne nie ohne Vernunft bestehen; umgekehrt brauche die Vernunft den Glauben und den Zuspruch Gottes, um wirklich die Realität zu verstehen, unterstrich der Papst. Die Beziehung zwischen Gott und Mensch ließ Augustinus demnach keine Ruhe. In seiner Autobiographie "Bekenntnisse" habe der Bischof von Hippo im heutigen Algerien deutlich gemacht, dass "der Mensch, der sich selbst entfremdet ist, auch Gott fern steht". Nur der Mensch, der zu sich selbst zurückfinde, finde auch Gott. Die Wechselbeziehung zwischen Glaube und Vernunft mache deutlich, dass "Gott im Innersten unseres Ichs erkannt und gefunden werden kann", so Benedikt XVI.


Und an die deutschen Pilger wandte sich der Papst mit den Worten: "Ganz herzlich grüße ich die Pilger und Besucher deutscher Zunge, insbesondere die Bereichsverantwortlichen für die Vorbereitung meines Apostolischen Besuchs in Mariazell im letzten Jahr. „Du hast uns auf dich hin geschaffen, und unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet dir". Dieses Gebet des heiligen Augustinus zu Gott begleite auch euch bei all eurem Tun. Der Heilige Geist schenke euch seine Liebe!"