Caritas kritisiert im domradio den Stopp der Krankenhausförderung

"Investitionen sind dringend nötig"

Die NRW-Landesregierung hat einen Investitionsstopp für Krankenhäuser verhängt. Doch die Landesgelder sind gerade für kleinere Krankenhäuser wichtig. Etliche Renovierungen sind fällig, viele Stationen müssten dringend erweitert werden. Guido Lerzynski vom Diözesancaritasverband für das Erzbistum Köln kritisiert im domradio die Sparmaßnahmen.

 (DR)

Investitionsstau von 14,6 Milliarden Euro
Vor allem bei der Bausubstanz der Krankenhäuser seien Investitionen dringend nötig, sagt Lerzynsiki. In NRW sei das Problem besonders groß, da schon seit vielen Jahren Investisitionsmittel nicht bereitgestellt worden seien. Inzwischen erreiche der Investitionsstau Milliardenhöhe.

"Bittere Enttäuschung"
Auch der Direktor der Caritas Frank Johannes Hensel kritisiert die Pläne der Landesregierung. Schon 2006 habe das Land das Programm kurzfristig ausgesetzt und die Krankenhäuser auf 2007 vertröstet. "Sie werden jetzt bitter enttäuscht". Leidtragende seien auch die 230 katholischen Krankenhäuser in NRW.  

Der Direktor begrüßt hingegen die angekündigte Einführung einer leistungsabhängigen Baupauschale. Durch diesen "diskussionswürdigen Ansatz" könne Planungssicherheit für die Krankenhäuser geschaffen werden.

Umwandlung in Baupauschale
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hatte in der vergangenen Woche die Umwandlung des Investitionsprogramms ab 2008 in eine Baupauschale angekündigt. Jedes der 450 Krankenhäuser im Land soll künftig einen Betrag für Investitionen aus einem Topf von 190 Millionen Euro erhalten und kann damit finanzieren, was es für notwendig und wünschenswert hält. Bisher bekamen höchstens 50 Kliniken Geld für größere Investitionen nach einem komplizierten Antrags- und Planungsverfahren. Die Pauschale wird nach der Zahl und Schwere der Behandlungen bemessen.