DOMRADIO.DE startet Reihe mit Glücksmomenten aus dem Alltag

"Was hat Sie zuletzt zum Lächeln gebracht?"

Zum Programmneustart sammelt DOMRADIO.DE Glücksmomente aus dem Alltag. Redakteurin Uta Vorbrodt berichtet von Hilfe im Supermarkt bis zur Krümelmonster-Kugel. Auch Hörerinnen und Hörer sind eingeladen, ihre Erlebnisse einzusenden.

Autor/in:
Uta Vorbrodt
Glückliche junge Menschen / © Ground Picture (shutterstock)
Glückliche junge Menschen / © Ground Picture ( shutterstock )

"Domradio macht glücklich" das wird unser neuer Radio-Claim. Derzeit leisten viele Kolleginnen und Kollegen aus der Redaktion viel Vorarbeit für unseren Programmneustart am 2. Februar 2026. Auch ich, Uta Vorbrodt, laufe seit Wochen durch die Gegend und bitte die Menschen in meinem Umfeld, mir kleine, frohmachende, glückliche Alltagsmomente ins Mikrofon zu erzählen. Was ich dabei so erlebt und gesammelt habe, erzähle ich hier.

Nicht nur Herr Rossi aus der Zeichentrickserie der 70er Jahre sucht das Glück, sondern wir alle jagen ihm angeblich hinterher. Also, dem Glück – nicht dem Herrn Rossi. So gibt es jedes Jahr erneut unzählige Umfragen: Wo denn die Menschen am glücklichsten sind und was uns glücklich macht und ob es immer die großen Dinge wie ein Lottogewinn sind oder ob nicht das große Glück auch in kleinen Alltagsmomenten zu finden ist? Wahrscheinlich lassen sich ganze Bücherregalwände mit Glücks- Untersuchungen und Glücks- Ratgebern füllen. Parallel dazu denke ich oft, dass wir doch (ich kann mich da gar nicht ausnehmen) häufig ziemlich gut darin sind, nörgelig und griesgrämig auf die Welt zu schauen, und uns im Weitergeben von wirklich schlimmen Geschichten gerne gegenseitig übertreffen. "Aber MIR ist ja noch etwas VIEL Schrecklicheres passiert! Pass auf, da hatte ich ...". Ich vermute, hätte ich nach schlimmen Geschichten gefragt, wären die Erzählungen schneller aus meinen Freunden und Bekannten und Kolleginnen herausgesprudelt.

Symbolbild: Junge Menschen liegen sich glücklich in den Armen  / © Pixel-Shot (shutterstock)
Symbolbild: Junge Menschen liegen sich glücklich in den Armen / © Pixel-Shot ( shutterstock )

Das war eine wirklich interessante Erfahrung. Zum Beispiel in meiner Doppelkopf-Runde. Wir sind uns alle seit Jahren sehr vertraut, und auch weiß Gott nicht so ganz unbeleckt in diesen kleinen Achtsamkeitsübungen. Die eine macht Yoga, der andere meditiert ab und zu, und doch: Ich erkläre meine Idee: "Erzählt mal bitte, was Euch irgendwann vielleicht im letzten Jahr Schönes und Frohmachendes passiert ist.“ Und es herrscht: betretenes Schweigen. Erst mal jedenfalls. Fast wie eine kleine Schrecksekunde. Dann kommen die Nachfragen. "Wie meinst Du das denn genau? Also, was denn für Geschichten? Wo mich mal im Supermarkt einer an der Kasse unverhofft und ungefragt vorgelassen hat? Was mir wahnsinnig gut in den Kram passte, weil ich sehr im Zeitdruck war? So was?" - "Ja, genau, so was. Etwas, das Dich schmunzeln oder laut lachen ließ. Etwas, an das Du vielleicht nach Tagen noch mit einem Lächeln zurückdenkst."

Es hilft ein bisschen, wenn ich ein kleines Beispiel vorlegen kann. Etwa wie ich kürzlich vier Kästen Mineralwasser in Glasflaschen im Einkaufswagen hatte, der mir wegen einer Unebenheit im Boden (und vielleicht auch einer Unaufmerksamkeit meinerseits) komplett zur Seite umgekippt ist. Ein mega Krach, eine Riesen-Sauerei, Glasscherben mit Joghurt gemischt, denn das Joghurtglas war auch zerborsten. So was von dermaßen überflüssig! Ich fluche und stehe erst mal fassungslos vor dem Chaos – als ein freundlich dreinblickender Mann seine Einkaufstasche auf den Boden stellt und sagt: "Wie doof. Bist Du verletzt? Komm, ich helf Dir mal." Und er beginnt, alles einzusammeln. Der Supermarktkassierer kam auch noch mit einem Besen und zwei weitere Menschen boten ungefragt ihre Hilfe an. Das war einfach schön.

Nach dem anfangs oft eher leicht irritierten Schweigen haben sich häufig in der jeweiligen Runde sehr schöne Gespräche entsponnen. Tatsächlich gab es auch schon mal Dank dafür, auf eigene, schöne Geschichten geschubst worden zu sein. Ganz viele dieser Begebenheiten, die ich auch in den Weihnachtstagen bei der Familie und im Freundeskreis gesammelt habe, also ganz unrepräsentativ, haben zu tun mit anderen Menschen. Mit freundlichen Leuten, mit hilfreichen Engeln und mit Zuneigung und Liebe.

Alle happy, oder was? / © Frank Rumpenhorst (dpa)
Alle happy, oder was? / © Frank Rumpenhorst ( dpa )

Klar, der junge Kollege Rufus nannte als Glücksmoment den ersten Waschgang mit seiner ersten eigenen Waschmaschine. Nina flippte vor Freude völlig aus über eine geschenkte Krümelmonster Weihnachtsbaumkugel. Jürgen ist beseelt davon, dass sein drei Monate alter Enkel in der Babyschale auf dem Beifahrersitz sich vom Opa alleine durch das Herüberreichen der Hand beruhigen lässt. Annette erlebt, entgegen der Erwartung, dass es voll und unerfreulich werden würde, einen 1-A Besuch im Möbelhaus – bei dem alles läuft wie geschmiert. Katharina erlebt einen froh und dankbar machenden Moment, als ihr Sohn dem Mann in der Fernsehserie widerspricht, es gäbe doch keine perfekte Familie. Doch, die gibt's wohl, sagt der Sohn. Werner betrachtet rückblickend die Zusammenarbeit von Volunteers aus der ganzen Welt bei den Welthochschulspielen und ist absolut beeindruckt, wie gut diese Zusammenarbeit zwischen lauter Fremden geklappt hat. Lena ist kürzlich Mutter geworden und erinnert sich sehr dankbar an die Babyparty, die Freunde und Eltern ihr geschenkt haben. Dass das kleine Wesen schon von Anfang an so viele Menschen hat, die sich um es kümmern und sorgen – das macht Lena sehr froh. Kerstin, mit dem Glücksmoment, wenn sich beim Singen im Gospelchor alle Stimmen stückchenweise zu einem großen Ganzen vereinen. Melanie, die es in stressiger Umzugssituation schafft, den Paketboten abzufangen, der dann auch noch freundlichst das Päckchen aushändigt. Julius, dem das geschmierte Toastbrot herunterfällt, aber nicht mit der Marmeladenseite nach unten landet – und der es dann noch essen kann ...

Das sind ein paar Auszüge, aus den "Wie schön ist DAS denn!"-Geschichten, die ich bisher gesammelt habe. Und ganz ehrlich? Ich mache damit einfach weiter. Nicht nur für die kleine Reihe, die wir im Domradio ab dem 2.2.2026 senden werden. Ich kann das nur empfehlen: Einfach mal versuchen, das Augenmerk auf die frohmachenden, guten Dinge im Leben zu richten.

Ach, übrigens: Solche Geschichten kann man auch aufschreiben – und ans Domradio schicken.

Quelle:
DR

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