"Wie geht’s dir? Schön, dass du da bist!" Inzwischen ist es nicht mehr ungewöhnlich, nicht nur von Freunden, sondern auch in Bars, Hotels oder im Supermarkt per Du angesprochen zu werden. Nachdem wir in unserem Radioprogramm 25 Jahre lang mit dem "Sie" als Ansprache Höflichkeit und Respekt betont haben, beginnen wir mit dem neuen Kirchenjahr damit, unsere Zuhörerinnen und Zuhörer mit dem "Du" zu begrüßen.
Respekt und Höflichkeit stehen für uns immer noch im Vordergrund, nur sind wir überzeugt, dass in der heutigen Zeit eine direkte und persönliche Ansprache, die die Menschen aus ihrem Alltag kennen, auch für ein katholisches Medium angemessen ist.
Das hat übrigens in der Kirche eine gute Tradition. Nicht ohne Grund wird im Gottesdienst das sogenannte "liturgische Du" verwendet. "Gehet hin in Frieden! Wir beten für unseren Erzbischof Rainer." Und selbst den Papst kennen wir als Leo, nicht als Bischof Prevost von Rom.
Direkt zu den Menschen
Unsere Überzeugung ist es, mit der Frohen Botschaft ganz im Sinne Jesu Christi den Menschen zu sehen, egal wer er ist, woher er kommt oder wie er aussieht. Und genau für diese Botschaft ist das "Du" nach unserer Überzeugung jetzt der richtige Schritt.
Radio ist ein emotionales Medium, in dem Nähe und eine persönliche Atmosphäre wichtig sind. Unsere Moderatorinnen und Moderatoren, die schon immer ihren Job mit viel Herzblut und großer Leidenschaft machen, sprechen deshalb direkt und ungestelzt zu einem Menschen, der uns kennt, mag und wertschätzt – nicht zu einer anonymen und grauen Masse irgendwo am Lautsprecher. Wir müssen uns nicht beweisen, sondern begleiten und sind einfach da – für Dich und Euch!
In diesem Sinne: Schön, dass Ihr da seid! :)
Renardo Schlegelmilch, Chefredakteur DOMRADIO.DE