Wechsel kennt man aus dem Fußball nur zu gut: Der Trainer einen Vereins wird ausgetauscht, weil er nicht mehr die Leistung bringt, die man gern hätte. Deswegen setzt man oftmals auf neue Gesichter, die neuen Erfolg bringen sollen. Auch das bevorstehende Jahr 2026 wird ein Fußballjahr: Die Fußball-Weltmeisterschaft der Herren in Kanada, Mexiko und den USA steht im Juni und Juli an. Schon heute kann man sich fragen: Welcher Spieler wird eingewechselt, welcher ausgewechselt, damit auch die Leistung der deutschen Mannschaft stimmt?
Jahreswechsel im Angesicht der Krippe
Den Wechsel kennt man auch aus unserem alltäglichen Leben. Dinge verändern sich, nichts bleibt gleich. Menschen kommen in Positionen und verlassen sie wieder, Regelungen wie die Wehrpflicht werden ausgesetzt und dann wieder eingeführt. Nichts hat auf ewig Bestand in unserem Leben. Das bekommen wir besonders in diesen weihnachtlichen Tagen zu spüren, wenn wir den Jahreswechsel begehen. Auch kein Jahr dauert ewig, sondern es hat einen festgelegten Zeitrahmen. Wenn diese Zeit abgelaufen ist, beginnt ein neues Jahr: nicht mehr 2025, sondern 2026.
Doch steht schon am Neujahrstag an, dass auch dieses Jahr nur 365 Tage bereithält, die uns anvertraut sind, damit wir sie gestalten und mit Leben ausfüllen. Während das Wechsel-Karussell im Fußball stetig läuft, sind die Wechsel in der Kirche wesentlich seltener. Papst Franziskus war zwölf Jahr im Amt; für Leo XIV. kann man eine lange Amtszeit annehmen. Es ist gut, dass es auch Beständigkeit gibt. Dass wir nicht von einem ins andere schlingern, ohne uns irgendwo festhalten zu können. Und so ist es wichtig, den Jahreswechsel im Angesicht der Krippe zu begehen.
Gott bleibt
Beim Wechsel der Jahre dürfen wir auf Christus schauen, den wir als Herrn über Zeit und Ewigkeit bekennen. Seit über 2.000 Jahren bietet er den Menschen Halt und Sicherheit. Wenn alles vergeht: Er bleibt, er schenkt Frieden, Ruhe und Geborgenheit. Und deshalb ist es schön, den Jahreswechsel bewusst vor der Krippe zu begehen - im festen Vertrauen: Es ist jemand da, der mit uns geht, der bleibt, auch wenn sich alles verändert. Gott wird Mensch, damit wir einen sicheren Anker im Leben haben, an dem wir uns festmachen können und auf den wir vertrauen dürfen - auch in unsicheren Lebenslagen.
Am Neujahrstag hören wir im Evangelium noch einmal einen Abschnitt aus der Weihnachtsgeschichte des Lukas. Er erzählt davon, dass die Hirten zur Krippe kommen, dass sie Maria und Josef finden, ihnen von der Botschaft des Engels berichten - und das Kind schauen. Am Ende ziehen sie verändert zurück. Sie haben sich den Lobpreis der Engel zu Eigen gemacht und loben nun selbst Gott für alles, was sie gesehen und gehört haben. Ihr Leben hat sich durch den Besuch an der Krippe verändert: Die Hirten, die einst so mutlos waren und keine Perspektive hatten, sind zu "Pilgern der Hoffnung" geworden. Sie haben am eigenen Leib erfahren, wie wohltuend die Begegnung mit dem Krippenkind war. Die Hirten schöpfen nun aus einer anderen Quelle ihre Kraft und ihre Zuversicht.
Die Hirten als Vorbild
Die Hirten können an diesem Jahreswechsel 2025/2026 ein Vorbild sein. Denn sie zeigen, wie das Stehen an der Krippe Menschen verändern kann. Sie zeigen, wie man neue Hoffnung schöpft, wie neue Perspektiven aufreißen, wenn man dem Gott, der für uns Mensch geworden ist, in die Augen blickt.
Hoffnung und Zuversicht: Beides brauchen Menschen dringend, wenn sich Dinge verändern. Bei allen Wechseln: Wir dürfen nicht mutlos werden, wir dürfen den Glauben an das Gute nicht verlieren. Christus hilft uns dabei. Er ist die Konstante über alle Wechsel hinweg. Deswegen dürfen wir unser Leben an ihn hängen, dürfen wir auf ihn vertrauen.
Wir dürfen glauben, dass auch dieses bevorstehende neue Jahr ein gutes Jahr wird, weil wir als Gesegnete hineingehen. Weil wir den Segen des Krippenkindes empfangen - den Segen jenes Gottes, der uns zugesagt hat, an allen Tagen bis zum Ende der Welt bei uns zu sein. Er wird garantiert nicht ausgewechselt.