DOMRADIO.DE: Sie haben dieses Spektakel am Wochenende organisiert. Wie sind Sie auf diese Idee gekommen? War das eine spontane Eingebung?
Christoph Zimmer (Organisator): Das kann man tatsächlich so sagen. Wir organisieren in Waltrop seit einigen Jahren die Lichtertreckerfahrt. Zum Abschluss haben wir bisher immer ein großes Motiv aus den Treckern gebildet, zum Beispiel einen Weihnachtsbaum, einen Weihnachtsstern oder eine Jahreszahl. Dieses Mal wollten wir jedoch die Waltroper mit einbeziehen. So entstand die Idee, einen Weihnachtsbaum aus Menschen zu formen. Gleichzeitig hat jemand nachgeschaut, ob es so etwas vielleicht schon als Weltrekord gibt.
DOMRADIO.DE: Der bisherige Weltrekord stammt aus Indien und wurde vor zehn Jahren aufgestellt. Um ihn zu brechen, benötigten Sie in Waltrop mindestens 4.031 Menschen, die gemeinsam den größten menschlichen Weihnachtsbaum der Welt bilden. Wie haben Sie die Teilnehmenden positioniert und was mussten sie tragen, damit die Form auch gut erkennbar war?
Zimmer: Zunächst haben wir den gesamten Marktplatz abgesperrt und mehrere Eingänge eingerichtet, an denen Ordner postiert waren. Die Ordner haben dann Regencapes und grüne und gelbe Weihnachtsmützen ausgegeben. Auf dem Marktplatz war die Form des Weihnachtsbaums mit Sprühkreide markiert. Die Ordner wiesen die Teilnehmenden dann ein und zeigten ihnen genau, wo sie sich innerhalb des Weihnachtsbaums aufstellen sollten.
DOMRADIO.DE: Der Weihnachtsbaum aus Menschen war ja eigentlich nur aus der Luft richtig zu erkennen, dort sah man die Form besonders gut. Trotzdem ist es eine tolle Gemeinschaftsaktion. Was möchten Sie Ihren Waltroperinnen und Waltropern sagen?
Zimmer: Ich habe immer gesagt: In Waltrop muss man eigentlich nur einen Bierwagen auf den Marktplatz stellen, dann funktioniert das, dann kommen die Leute. In diesem Fall war es allerdings etwas aufwendiger, alle zu mobilisieren. Am selben Tag fand ja auch die Lichter-Trecker-Fahrt, statt und viele hatten sich in ihren Vorgärten mit Glühweinständen eingerichtet, um den Umzug zu verfolgen. Diese Menschen dann zusätzlich noch auf den Marktplatz zu bekommen, war eine echte Herausforderung. Aber am Ende hat es geklappt.
DOMRADIO.DE: Hat sich der Weihnachtsbaum inzwischen aufgelöst, oder stehen die Menschen immer noch auf dem Waltroper Marktplatz?
Zimmer: Tatsächlich mussten wir etwa fünf Minuten in dieser Formation stehen bleiben. Bis alle Menschen überhaupt ihre Plätze eingenommen hatten, hat es eine ganze Weile gedauert, insgesamt rund anderthalb Stunden. Ich glaube, viele waren danach auch ganz froh, als sie wieder gehen konnten.
Das Interview führte Carsten Döpp.