Weniger Profanierungen katholischer Kirchen im Jahr 2025

Nicht immer öffentlich

Seit Jahren verlieren die großen Kirchen in Deutschland Mitglieder. Das hat auch Folgen für ihre Gebäude. Wie viele katholische und evangelische Kirchen wurden profaniert und warum könnte die tatsächliche Zahl höher liegen?

Kirchenbänke, Plastikblumen und Werkzeug stehen nebeneinander beim Ausräumen aus einer profanierten Kirche in Rheinbach im Februar 2021 / © Julia Steinbrecht (KNA)
Kirchenbänke, Plastikblumen und Werkzeug stehen nebeneinander beim Ausräumen aus einer profanierten Kirche in Rheinbach im Februar 2021 / © Julia Steinbrecht ( KNA )

In Deutschland sind im laufenden Jahr 2025 bislang mindestens 46 römisch-katholische Kirchen oder Kapellen profaniert worden. Damit liegt die Zahl deutlich unter dem Vorjahreswert: 2024 waren es 66 entwidmete Kirchengebäude. Das berichtete die "Neue Osnabrücker Zeitung" am Sonntag.

Die Profanierung ist ein formaler kirchenrechtlicher Akt, durch den ein Kirchengebäude seine Weihe und damit seinen Status als sakraler Ort verliert. Da nicht alle Profanierungen in den Amtsblättern der deutschen Bistümer veröffentlicht werden, dürfte die tatsächliche Zahl jedoch höher liegen.

Vergleichbare Daten für die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) liegen für die Jahre 2023 bis 2025 noch nicht vor, da die entsprechenden Erhebungen derzeit ausgewertet werden, heißt es laut Bericht. Der zuletzt verfügbare Wert stammt aus dem Jahr 2022. Damals wurden bundesweit rund 23 evangelische Kirchen und Gemeindezentren verkauft oder abgerissen. Hintergrund der Entwicklung ist der seit Jahren anhaltende Mitgliederschwund der beiden großen Kirchen. Im Jahr 2024 zählte die katholische Kirche in Deutschland noch mehr als 19,7 Millionen Mitglieder, während der EKD knapp 18 Millionen Menschen angehörten.

Umnutzung und Profanierung von Kirchen

Obwohl in Deutschland sowohl katholische als auch evangelische Kirchen leer stehen, ist die Umwidmung katholischer Kirchen komplizierter. Wenn eine katholische Kirche – oder ein anderer heiliger Ort – Weihe oder Segnung verliert, geschieht durch diese Profanierung das Gegenteil der (Kirch-)Weihe. Angeordnet wird eine solche Entwidmung durch ein Dekret des Diözesanbischofs, das im Allgemeinen in einem letzten Gottesdienst verlesen und damit wirksam wird. Damit wird dann das Gotteshaus dauerhaft profanem Gebrauch überlassen.

Die ehemalige Dominikanerkirche in Maastricht ist jetzt ein Buchladen. / © Wut_Moppie (shutterstock)
Die ehemalige Dominikanerkirche in Maastricht ist jetzt ein Buchladen. / © Wut_Moppie ( shutterstock )
Quelle:
KNA