Angesichts der durch Angst, Not und Flucht geprägten Situation im Nahen Osten sieht Gundula Gause die Weihnachtsbotschaft von Glaube, Hoffnung und Liebe als Kontrapunkt. Dieser Aspekt von Weihnachten berühre sie besonders, sagte die Journalistin der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Weihnachten bedeute, dass Gott, der Schöpfer und Herr der Welt, sich in einer erbärmlichen Krippe zeige. "Klein und verletzlich. Dazu der leuchtende Stern als Hoffnungszeichen", sagte Gause. Angesichts der vielen Krisen, die die Nachrichten prägen, zeige der Blick in die Vergangenheit, "dass Krisen kein Monopol der "Jetzt-Zeit" sind". Trotzdem hätten sich auch die schrecklichsten Situationen - historisch betrachtet - irgendwann aufgelöst. Weiter erklärte sie: "Hass und Kriegstreiberei kamen bisher noch immer an einen Endpunkt, wenn nicht durch Sieg oder Niederlage, dann doch durch Erschöpfung oder Kompromisse. Wichtig muss die Lehre sein, dass sich Aggression letztlich nicht auszahlt."
Hoffnung auf Frieden
Hoffnung für die Zukunft schöpft die Nachrichtenmoderatorin aus ganz konkreten Entwicklungen, wie den sich verdichtenden Aktivitäten zur Beendigung des "unsäglichen Ukraine-Krieges", den Impulsen zur besseren Koordination der europäischen Politik und Verteidigungsfähigkeit.
Außerdem habe sie "Hoffnung auf die Erkenntnis, dass dauerhaft ein vernünftiges politisches Verhältnis Europas und Russlands zum Vorteil aller und - alternativlos ist". Auch Russland werde einsehen müssen, dass der Grenzverlauf zur Ukraine nicht alles sei: "Bereits jetzt hat Russland machtpolitisch einen hohen Preis gezahlt. Immerhin ist die Ostsee vom ehemals sowjetisch dominierten Binnenmeer zu einer Region mit eindeutiger NATO-Überlegenheit geworden", so Gause.
Abseits der großen Politik sei für sie das Ehrenamt - nicht zuletzt auch im kirchlichen Bereich - "ein zentrales Hoffnungsmoment".
Weihnachtsgottesdienst in Kapelle
Privat ist Weihnachten auch emotional für Gundula Gause ein "Fixpunkt des Jahres", erklärt die Moderatorin. Das Fest biete eine Gelegenheit, dankbar auf das vergangene Jahr zurückzublicken und sich klarzumachen, dass Vieles mit eigener Anstrengung, aber noch viel Mehr ohne eigenes Zutun geschehen ist: "Früher hätte man gesagt: "Der Mensch denkt, Gott lenkt."
Weihnachten ohne Gottesdienst findet die - "frei nach Nobert Lammert katholisch geprägte" - evangelische Christin unvorstellbar. Gleichzeitig erscheint es ihr "etwas irritierend", wenn die sonst häufig leere Kirche regelrecht überquillt. "In der Familie schätzen wir nicht nur an Weihnachten, sondern auch deshalb die kleineren, intimeren Gottesdienste in unserer nah gelegenen 14-Nothelfer-Kapelle."