Kardinal Woelki ruft zu Frieden in der Ukraine auf

"Damit Weihnachten Realität werden kann"

Während in Berlin verhandelt wird, stärkt der Kölner Kardinal Woelki der Ukraine den Rücken und richtet vor Weihnachten einen Friedensappell an die Verantwortlichen. Zuvor hat er sich mit einem ukrainischen Weihbischof getroffen.

Rainer Maria Kardinal Woelki und Weihbischof Wolodymyr Hruza CSsR (Erzbistum Köln)
Rainer Maria Kardinal Woelki und Weihbischof Wolodymyr Hruza CSsR / ( Erzbistum Köln )

Angesichts der laufenden Gespräche über ein mögliches Ende des Ukraine-Kriegs in Berlin haben der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki und der ukrainische Weihbischof Wolodymyr Hruza eindringlich zu Frieden und Sicherheit für die Menschen in der Ukraine aufgerufen.

Nach einem Treffen der beiden Bischöfe in Köln bekräftigte Woelki die uneingeschränkte Solidarität mit dem von Krieg betroffenen Land: "Wir stehen solidarisch an der Seite der Menschen in der Ukraine – ohne Wenn und Aber." Die aktuellen Verhandlungen würden von Gebet und Hoffnung begleitet, "damit Weihnachten auch heute Realität werden kann: Friede den Menschen hier auf Erden und Frieden all den Menschen, die guten Willens sind".

Mehr als nur Waffenstillstand

Weihbischof Hruza betonte, dass jede Initiative für ein Ende der Gewalt zu begrüßen sei. Zugleich machte er deutlich, dass die Menschen in der Ukraine mehr als nur einen Waffenstillstand erwarteten: "Jede Friedensbemühung ist gut. Wir schätzen jedes Gespräch, weil die Menschen auf das Ende des Krieges warten. Aber sie erwarten andererseits Garantien der Sicherheit, damit sie in Frieden und Ruhe leben können."

Gemeinsam appellierten beide Kirchenvertreter an die politisch Verantwortlichen, den nötigen guten Willen aufzubringen, damit Frieden und Sicherheit wieder möglich werden – in der Ukraine ebenso wie in anderen Regionen der Welt, in denen der Frieden bedroht ist.

Solidaritätsbesuch Woelkis in der Ukraine

Die enge Verbundenheit zwischen Woelki und Hruza geht auf einen Solidaritätsbesuch des Kölner Kardinals in der Ukraine im August 2024 zurück. In Lwiw informierte er sich damals über seelsorgliche und psychotherapeutische Hilfsprojekte der griechisch-katholischen Kirche, die mit Unterstützung aus Köln realisiert werden.

Das Erzbistum Köln engagiert sich seit vielen Jahren für die Menschen in der Ukraine und hat seine Hilfe seit Beginn des Krieges deutlich ausgeweitet, um schnell und unbürokratisch auf die anhaltende Not reagieren zu können.

Ukrainische Kirchen kritisieren Putins Forderungen an Kiew

Bei möglichen Friedensverhandlungen zwischen Moskau und Kiew geht es auch um die Religionsfreiheit. Der ukrainische Kirchenrat warnt vor "asymmetrischen" Ergebnissen zugunsten Russlands.

Ukrainische Glaubensgemeinschaften warnen mit Blick auf Friedensverhandlungen mit Russland vor unterschiedlichen Verpflichtungen für Kiew und Moskau. Der Ukraine dürften hinsichtlich der russisch-orthodoxen Kirche, des Status' der russischen Sprache und der Kultur keine "asymmetrischen" Pflichten auferlegt werden, forderte der Gesamtukrainische Rat der Kirchen und Religionsgemeinschaften. 

Russlands Präsident Wladimir Putin besucht den orthodoxen Ostergottesdienst in der Christ-Erlöser-Kathedrale und hält eine Kerze.  / © ​ Alexander Zemlianichenko (dpa)
Russlands Präsident Wladimir Putin besucht den orthodoxen Ostergottesdienst in der Christ-Erlöser-Kathedrale und hält eine Kerze. / © ​ Alexander Zemlianichenko ( dpa )
Quelle:

Die domradio- und Medienstiftung

Unterstützen Sie lebendigen katholischen Journalismus!

Mit Ihrer Spende können wir christlichen Werten eine Stimme geben, damit sie auch in einer säkulareren Gesellschaft gehört werden können. Neben journalistischen Projekten fördern wir Gottesdienstübertragungen und bauen über unsere Kanäle eine christliche Community auf. Unterstützen Sie DOMRADIO.DE und helfen Sie uns, hochwertigen und lebendigen katholischen Journalismus für alle zugänglich zu machen!

Hier geht es zur Stiftung!