Sachsens Ministerpräsident würdigt Bindungskraft der Kirchen

"Das hat große Bindungskraft"

In Dresden haben sich hochrangige Vertreter von Kirchen und Sachsens Landesregierung zum Austausch getroffen. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen vor allem das Eintreten für gesellschaftliche Gerechtigkeit und sozialen Frieden.

Ministerpräsident Michael Kretschmer eröffnet das Friedensfest / © Nils Holgerson (dpa)
Ministerpräsident Michael Kretschmer eröffnet das Friedensfest / © Nils Holgerson ( dpa )

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat die Arbeit der Kirchen für den Freistaat gewürdigt, besonders im Sozialbereich und in der Bildung. "Das hat große Bindungskraft", sagte er am Dienstag vor Journalisten in Dresden nach einem Gespräch der Staatsregierung mit den evangelischen und katholischen Bischöfen im Freistaat. Derzeit müsse es darum gehen, das "Wir" in den Mittelpunkt zu stellen, Verbindendes zu suchen und zusammenzufinden. "Nur dann können wir die gegenwärtigen Herausforderungen bewältigen."

Kretschmer hob vor allem die Bedeutung von Caritas, Diakonie, konfessionellen Schulen und Religionsunterricht hervor. Die beiden Kirchen sorgten hier für gute Arbeit. Dort begegneten Menschen einander und übernähmen füreinander Verantwortung.

Inspirierende Arbeit

Dresdens katholischer Bischof Heinrich Timmerevers bezeichnete das Ehrenamt als "Kitt der Gesellschaft". In Sozialprojekten der Caritas beispielsweise gäbe es zündende Ideen, die andere Menschen inspirierten. Die Begeisterung dafür gebe ihnen Zuversicht. Solche Initiativen förderten den Zusammenhalt in der Gesellschaft. Als herausragendes Beispiel nannte er das zu Ende gegangene Kulturhauptstadtjahr. Der Stadt Chemnitz und den Kirchen sei es dort gemeinsam gelungen, ein "wunderbares Lichtzeichen in unserer Zeit" zu setzen.

Bischof Heinrich Timmerevers (r) unterhält sich beim Jahresempfang im Dresdner Haus der Kirche mit Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer / © Jürgen Lösel (dpa)
Bischof Heinrich Timmerevers (r) unterhält sich beim Jahresempfang im Dresdner Haus der Kirche mit Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer / © Jürgen Lösel ( dpa )

Sachsens evangelischer Landesbischof Tobias Bilz sagte, in Zeiten, in denen viele Menschen verunsichert seien, brauche es vor allem Nähe und Zeit zum Zuhören. Es sei nötig, Distanzen zu überwinden. Die evangelische Kirche müsse auch mit weniger Mitteln und als kleiner werdende Gruppe Zusammengehörigkeit praktizieren. "Was wir haben, müssen wir mutig für andere Menschen einsetzen."

Im Mittelpunkt des Treffens von Bischöfen und Regierungsvertretern stand der Austausch über Chancen und Herausforderungen beim gemeinsamen Bemühen um gesellschaftliche Gerechtigkeit und sozialen Frieden. Das letzte Gespräch dieser Art hatte es im Dezember 2023 gegeben. Ein für 2024 vorgesehenes vergleichbares Treffen war wegen der damaligen Regierungsbildung abgesagt worden.

Quelle:
epd , KNA