Dormitio-Benediktiner tragen wieder Namen nach Bethlehem

"Wir denken in der Geburtsgrotte an Sie"

Die Dormitio-Abtei in Jerusalem ruft zu ihrer Weihnachtsaktion auf. Wer seinen Namen oder sein Anliegen rechtzeitig einschickt, wird auf die Schriftrolle geschrieben, die zur Geburtsgrotte getragen wird. Pater Matthias ruft zur Eile.

Autor/in:
Carsten Döpp
Die Dormitio-Abtei auf dem Jerusalemer Zionsberg / © Jan Hendrik Stens (DR)
Die Dormitio-Abtei auf dem Jerusalemer Zionsberg / © Jan Hendrik Stens ( DR )

DOMRADIO.DE: Auch dieses Jahr gibt es wieder die Domitio-Weihnachtsaktion: "Ich trage deinen Namen in der Heiligen Nacht nach Bethlehem". Eine Schriftrolle mit Tausenden von Namen gelangt von Jerusalem nach Bethlehem. Wie können wir dabei sein? 

Pater Matthias Karl OSB (Benediktiner in der Dormitio-Abtei in Jerusalem): Jede und jeder, der mitmachen will und uns Namen schickt, sei es per E-Mail oder über unser Online-Formular, kann mitmachen. Wer Weihnachtsaktion Dormitio googelt, findet  es ganz leicht. Man kann seinen Namen senden. Man kann uns aber auch gerne Gebetsanliegen schreiben, zum Beispiel per E-Mail. Mit etwas Glück kommen jetzt auch noch Briefe bei uns an, sofern Sie diese heute (Dienstag, Anm.d.Red.) oder morgen (Mittwoch, Anm.d.Red.) zur Post bringen. 

DOMRADIO.DE: Trotz des Kriegs wurden letztes Jahr von Ihnen rund 105.000 Namen und Anliegen nach Bethlehem getragen. Was sind das für Anliegen? 

Pater Matthias

"Wir haben hier alles, von Todesfällen über Krankheitssituationen über herausfordernde Familiensituationen, bis hin zu bitten um Frieden weltweit."

Pater Matthias: Die Leute schreiben mit unterschiedlichen Sorgen, aber auch mit unterschiedlichen Freuden. Wir haben hier alles, von Todesfällen über Krankheitssituationen über herausfordernde Familiensituationen, bis hin zu Bitten um Frieden weltweit. Oder konkret, wenn uns E-Mails aus der Ukraine erreichen, auch Menschen hier aus Palästina und Israel haben teilgenommen, sowie Menschen aus der Gemeinde aus Gaza. Deren Anliegen haben wir in der Heiligen Nacht natürlich mit nach Bethlehem getragen.

Pater Matthias

"Das tragen wir in der heiligen Nacht von Jerusalem nach Bethlehem und denken daran in der Geburtsgrotte."

Aber es gab auch Dank für die Geburt eines neuen Kindes, für eine Hochzeit, die Bitte, dass die junge Ehe in gute Fahrt kommt. Es ist ganz unterschiedlich, was Menschen bewegt und uns anvertraut wird. Das tragen wir in der Heiligen Nacht von Jerusalem nach Bethlehem und denken daran in der Geburtsgrotte. 

DOMRADIO.DE: Sie sind dorthin etwa zwei Stunden unterwegs. Die Aktion ist mit einer Spende verbunden. Für was wird diese Spende verwendet? 

Pater Matthias

"Die Spende ist freiwillig, jeder kann uns Namen senden, aber keiner muss spenden."

Pater Matthias: Die Spende ist freiwillig, jeder kann uns Namen senden, aber niemand muss spenden. Wir freuen uns aber, wenn Sie spenden und uns Spenden anvertraut werden. Die schenken wir weiter an Einrichtungen in Bethlehem, vor allem an Behinderten-Einrichtungen, wo für Kinder und Jugendliche gesorgt wird. 

Wir nehmen einen Teil der Spenden auch für unser Sozialprojekt, das wir an unserem Priorat in Tabgha am See Genezareth haben. Dort haben wir eine Freizeitanlage, in der wir Kinder mit Behinderung an Ferientagen willkommen heißen. 

Das Interview führte Carsten Döpp.

Dormitio-Abtei

Dormitio-Abtei in Jerusalem / © Renardo Schlegelmilch (DR)
Dormitio-Abtei in Jerusalem / © Renardo Schlegelmilch ( DR )

Die deutschsprachige Benediktinerabtei der Dormitio gehört als Blickfang zur Silhouette Jerusalems. Der Bau des Klosters auf dem Zionsberg am Rande der Altstadt begann im März 1906. Es befindet sich dort, wo nach kirchlicher Überlieferung das Letzte Abendmahl Jesu und die Herabkunft des Heiligen Geistes auf die Apostel stattfanden. Abt ist seit 2023 Pater Nikodemus Schnabel.

Quelle:
DR

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