Erzbistum Paderborn will kirchliche Immobilien reduzieren

20 bis 30 Prozent

Das Erzbistum Paderborn gilt als finanzstärkste Diözese in Deutschland. Trotzdem will es alle Immobilien auf den Prüfstand stellen. Ziel sei es, die Flächen von Kirchen und Pfarrheimen um mindestens 20 bis 30 Prozent zu reduzieren.

Die Kirchen sind große Immobilieneigentümer / © leolintang (shutterstock)
Die Kirchen sind große Immobilieneigentümer / © leolintang ( shutterstock )

Im Erzbistum Paderborn soll gemeinsam mit den Kirchengemeinden eine Reduzierung oder neue Nutzungsmöglichkeiten bei kirchlichen Immobilien geprüft werden. Nach einer Immobilienstrategie solle bewertet werden, ob ein Gebäude weiterhin dem kirchlichen Auftrag diene und mit pastoralen Angeboten gefüllt werden könne, teilte das Erzbistum Paderborn am Freitag mit. Zugleich suche das Erzbistum den Austausch mit Kommunen, der Gesellschaft und ökumenischen Partnern, um ökonomisch, ökologisch und sozial tragfähige Lösungen zu entwickeln.

Ziel sei es, die Bruttogeschossflächen von Kirchen und Pfarrheimen um mindestens 20 bis 30 Prozent zu reduzieren, hieß es. Nicht jedes Gebäude werde in seiner jetzigen Form erhalten bleiben können, erläuterte Diözesanbaumeisterin Carmen Matery-Meding in einem Interview auf der Internetseite des Erzbistums. Aber jedes Gebäude solle, soweit es möglich sei, "seinen Dienst für die Menschen behalten oder in neuer Form wiederfinden".

Neue Nutzungen ermöglichen

Über die künftige Nutzung ihrer Immobilien entschieden die Kirchengemeinden und Pastoralen Räume, hieß es. Das Erzbischöfliche Generalvikariat unterstütze sie dabei durch Fach- und Prozessberatung. Höhere Zuschüsse erhalte künftig, wer seinen Immobilienbestand bedarfsgerecht anpasse. Die Immobilienstrategie des Erzbistums verstehe sich dabei nicht als reines Rückbauprogramm, sondern als Gestaltungsraum für Neues. So sollen mobile und reversible Einbauten oder multifunktionale Konzepte zusätzliche Nutzungen ermöglichen, ohne den Charakter der Gebäude dauerhaft zu verändern.

Wie das arme Bistum Paderborn reich wurde

Das katholische Erzbistum Paderborn gilt heute als finanzstärkste Diözese Deutschlands. Das war nicht immer so. Als 1009 der Paderborner Bischofsstuhl neu zu besetzen war, fühlte sich der Kandidat ob der dort herrschenden Armut geradezu düpiert. Doch diese Unwucht zwischen wirtschaftlicher Potenz des Bischofs und Bedürftigkeit des Bistums gehörte zum Kalkül König Heinrichs II.

Erzbistum Paderborn / © Bernd Thissen (dpa)
Erzbistum Paderborn / © Bernd Thissen ( dpa )
Quelle:
epd