Der Deutsche Caritasverband begrüßt die Stärkung der Freiwilligendienste im Zuge der beschlossenen Wehrdienstreform. Man
unterstütze alle Verantwortlichen in ihrem Bemühen, einen raschen Aufwuchs im freiwilligen Wehrdienst ebenso wie in den anderen Freiwilligendiensten zu erreichen, sagte die Präsidentin des katholischen Wohlfahrtsverbands, Eva Welskop-Deffaa, am Freitag in Berlin zum Beschluss der Wehrdienstreform durch den Bundestag.
Man sei froh, dass junge Menschen künftig in einem gemeinsamen Schreiben über alle Formen freiwilligen Engagements informiert würden und mehr Geld für die Freiwilligendienste zur Verfügung stehen werde, so die Caritas. So habe der Bundestag mit seinem Beschluss ausdrücklich verbunden, dass die Zahl der Plätze in den Freiwilligendiensten gesteigert werden soll. Auch sollen die Rahmenbedingungen verbessert werden. Die Caritas fordert etwa ein höheres Taschengeld, die kostenlose Nutzung von Bus und Bahn im Nahverkehr sowie eine qualifizierte pädagogische Begleitung.
100.000 Plätze im Freiwilligendienst
Mit dem Kompromiss von CDU, CSU und SPD zur Wehrdienstreform haben sich die Koalitionspartner auch darauf verständigt, 15.000 weitere Stellen im Freiwilligendienst zu schaffen. Damit würde die Zahl der Plätze auf mehr als 100.000 steigen.
Das nun beschlossene Gesetz sieht vor, dass ab dem kommenden Jahr alle 18-jährigen Männer und Frauen zu Eignung und Motivation für einen Dienst in der Bundeswehr befragt werden.
Für junge Männer ist die Beantwortung verpflichtend. Für alle Männer ab dem Jahrgang 2008 wird die Musterung wieder zur Pflicht. Sollten sich auf freiwilliger Basis nicht genügend Rekruten für die Bundeswehr finden, könnte eine Bedarfswehrpflicht kommen. Dafür müsste der Bundestag dann allerdings zunächst ein weiteres Gesetz beschließen.