Caritas begrüßt Stärkung der Freiwilligendienste bei Wehrdienstreform

Rahmenbedingungen verbessern

Die Bundesregierung will mehr Freiwillige gewinnen. Das gilt für die Bundeswehr und für die Freiwilligendienste. Der größte deutsche Sozialverband, die Caritas, sieht das positiv und wünscht sich bessere Bedingungen.

Bundesfreiwilligendienst / © Patrick Pleul (dpa)
Bundesfreiwilligendienst / © Patrick Pleul ( dpa )

Der Deutsche Caritasverband begrüßt die Stärkung der Freiwilligendienste im Zuge der beschlossenen Wehrdienstreform. Man
unterstütze alle Verantwortlichen in ihrem Bemühen, einen raschen Aufwuchs im freiwilligen Wehrdienst ebenso wie in den anderen Freiwilligendiensten zu erreichen, sagte die Präsidentin des katholischen Wohlfahrtsverbands, Eva Welskop-Deffaa, am Freitag in Berlin zum Beschluss der Wehrdienstreform durch den Bundestag.

Eva-Maria Welskop-Deffaa / © Gordon Welters (KNA)
Eva-Maria Welskop-Deffaa / © Gordon Welters ( KNA )

Man sei froh, dass junge Menschen künftig in einem gemeinsamen Schreiben über alle Formen freiwilligen Engagements informiert würden und mehr Geld für die Freiwilligendienste zur Verfügung stehen werde, so die Caritas. So habe der Bundestag mit seinem Beschluss ausdrücklich verbunden, dass die Zahl der Plätze in den Freiwilligendiensten gesteigert werden soll. Auch sollen die Rahmenbedingungen verbessert werden. Die Caritas fordert etwa ein höheres Taschengeld, die kostenlose Nutzung von Bus und Bahn im Nahverkehr sowie eine qualifizierte pädagogische Begleitung.

100.000 Plätze im Freiwilligendienst

Mit dem Kompromiss von CDU, CSU und SPD zur Wehrdienstreform haben sich die Koalitionspartner auch darauf verständigt, 15.000 weitere Stellen im Freiwilligendienst zu schaffen. Damit würde die Zahl der Plätze auf mehr als 100.000 steigen.
Das nun beschlossene Gesetz sieht vor, dass ab dem kommenden Jahr alle 18-jährigen Männer und Frauen zu Eignung und Motivation für einen Dienst in der Bundeswehr befragt werden.

Für junge Männer ist die Beantwortung verpflichtend. Für alle Männer ab dem Jahrgang 2008 wird die Musterung wieder zur Pflicht. Sollten sich auf freiwilliger Basis nicht genügend Rekruten für die Bundeswehr finden, könnte eine Bedarfswehrpflicht kommen. Dafür müsste der Bundestag dann allerdings zunächst ein weiteres Gesetz beschließen.

Caritas Deutschland

Der Deutsche Caritasverband (DCV) ist der größte Wohlfahrtsverband Europas. Die Dachorganisation katholischer Sozialeinrichtungen setzt sich für Menschen in Not ein. Mit rund 700.000 hauptamtlichen Mitarbeitern - 80 Prozent sind Frauen - ist die Caritas zudem der größte private Arbeitgeber in Deutschland. Der Begriff "caritas" stammt aus dem Lateinischen und bedeutet Nächstenliebe. Der 1897 in Köln gegründete Verband unterhält Geschäftsstellen in Freiburg, Berlin und Brüssel.

Hinweisschild der Caritas / © Michael Althaus (KNA)
Hinweisschild der Caritas / © Michael Althaus ( KNA )
Quelle:
KNA