DOMRADIO.DE: Frau Theisen, die Ausstellung "125 Jahre SkF e.V. Köln" ist aktuell in Ihrer Geschäftsstelle im Mauritiussteinweg in Köln zu sehen. Ist das eine Zeitreise durch 125 Jahre Sozialdienst katholischer Frauen?
Ute Theisen (Vorstandsvorsitzende des Sozialdienstes katholischer Frauen in Köln / SkF Köln): Genau, das sind 20 Tafeln, beginnend mit unserer wunderbaren Gründerin Marie Le Hanne Reichensperger, die als emanzipierte katholische Frau diesen Verein gegründet hat, hier in Köln. Sie hat aber auch dazu beigetragen, dass es in ganz Deutschland diese Vereine gibt. An sie erinnern wir uns auch heute noch gerne zurück.
DOMRADIO.DE: Sie haben viel gefeiert in diesem Jahr. Was war für Sie das Highlight dieses Jubiläumsjahres?
Theisen: Das Highlight war auf jeden Fall direkt der Start, nämlich die Teilnahme am Rosenmontagszug, zu dem wir vor genau einem Jahr eingeladen wurden. Als andere schon längst fertig waren mit ihren Vorbereitungen, haben wir uns mit dem Thema Kamelle-Beschaffung und Ähnlichem befasst.
Wir sind dann in Kostümen unseres Beschäftigungsprojektes "casa blanca" als sehr bunte Gruppe durch die Straßen Kölns gezogen und haben sehr viele positive Rückmeldungen bekommen. Die Sonne hat gestrahlt, der Dom war golden, als wir hier vorbeiliefen, es war einfach nur grandios.
DOMRADIO.DE: Das kann ich mir vorstellen. Eine weitere Station in Ihrem Jubiläumsjahr war der Gedenktag gegen Gewalt an Frauen, der gerade hinter uns liegt, der sogenannte Orange Day. Sind das im Moment Ihre Top-Themen rund um Frauenhäuser und Schutz vor Gewalt?
Theisen: An diesem Tag sicherlich. Wir haben über 50 Einrichtungen und Dienste, die sich unter dem Dach des SkF Köln zusammenfinden. Aber das Thema Gewaltschutz ist auf jeden Fall eins, das uns sehr am Herzen liegt. Wir versorgen Frauen, aber tatsächlich auch Männer, die von häuslicher Gewalt betroffen sind.
Wir bieten niedrigschwellige Zugänge, gerade auch für Familien, in denen auch Kinder sehr stark darunter leiden. Deswegen sind wir das ganze Jahr mit diesem Thema unterwegs.
Das Interview führte Carsten Döpp.