Caritas fordert Prävention angesichts der Fluten in Südostasien

"Nur Nothilfe ist zu teuer"

Die Flutkatastrophen haben in Indonesien, Sri Lanka, Malaysia und Thailand großes Leid mit tausenden Toten und Millionen Betroffenen verursacht. Laut Caritas international ist das ein Weckruf, besser vorzubeugen.

Überlebende der Überschwemmung benutzen Baumstämme, um einen Fluss in Nordsumatra (Indonesien) zu überqueren. / © Binsar Bakkara/AP (dpa)
Überlebende der Überschwemmung benutzen Baumstämme, um einen Fluss in Nordsumatra (Indonesien) zu überqueren. / © Binsar Bakkara/AP ( dpa )

Laut Caritas international haben die Flutkatastrophen in Indonesien, Sri Lanka, Malaysia und Thailand in den vergangenen Tagen mehr als 1.200 Todesopfer gefordert. Vier Millionen Menschen seien von den Überschwemmungen und Erdrutschen betroffen, erklärte die Hilfsorganisation am Dienstag in Freiburg. 

Grund für die extremen Wassermassen seien ein Zusammenspiel von Monsun-Regenzeit, dem Wetterphänomen La Nina und von tropischen Taifunstürmen. 

Oliver Müller, Caritas International (CI)
Oliver Müller, Caritas International / ( CI )

"Das ist kein Zufall, aufgrund der Klimakrise müssen wir uns dauerhaft auf diese Katastrophen einstellen", sagte Caritas international-Chef Oliver Müller. Er rief Deutschland und die internationale Gemeinschaft dazu auf, schnell und nachhaltig in Klimaanpassungsprojekte und Katastrophenvorsorge in besonders gefährdeten Staaten zu investieren. 

"Die von der Weltklimakonferenz COP30 zugesagte Verdreifachung der Mittel für Klimaanpassung muss eingehalten werden."

"Nur Nothilfe ist zu teuer"

Müller betonte, der zunehmenden Zahl von Naturkatastrophen könne nur durch Prävention und durch die Stärkung der Gemeinschaften begegnet werden. "Wir können es uns nicht mehr leisten, den Naturkatastrophen nur durch Nothilfe zu begegnen. Reparieren ist zu spät und zu teuer", sagte Müller.

Belém: Besucher gehen vor dem Haupteingang der COP30 neben einem großen COP30-Schild auf der UN-Klimakonferenz entlang / © Bianca Otero/ZUMA Press Wire (dpa)
Belém: Besucher gehen vor dem Haupteingang der COP30 neben einem großen COP30-Schild auf der UN-Klimakonferenz entlang / © Bianca Otero/ZUMA Press Wire ( dpa )

Zu den von Caritas unterstützten Klimaanpassungsprojekten in Asien gehören beispielsweise die Erarbeitung von Risiko- und Notfallplänen. Dazu gehöre auch, nach alternativen Wohn- und Anbauflächen zu suchen. 

Zudem weite man vielerorts die Zusammenarbeit mit staatlichen Strukturen und dem Katastrophenschutz aus, erläuterte Caritas international. "Katastrophenvorsorge ist nachhaltiger und sozial gerechter, weil sie die besonders verletzlichen und sozial benachteiligten Menschen schützt."

Caritas international

Caritas International arbeitet eng mit den weltweit 165 nationalen Caritas-Organisationen zusammen. Von seinem Hauptsitz in Freiburg aus unterstützt das katholische Hilfswerk jährlich etwa 1.000 Hilfsprojekte in aller Welt. In den Projekten gewährleisten die Kompetenz und das Engagement der einheimischen Caritas-Mitarbeiter den dauerhaften Erfolg vor Ort.

Die Caritas gibt es in über 160 Ländern / © Karolis Kavolelis (shutterstock)
Die Caritas gibt es in über 160 Ländern / © Karolis Kavolelis ( shutterstock )
Quelle:
KNA