Spanische Polizei nimmt Ex-Nonnen von Belorado fest

Im Streit mit dem Bistum

Der Zwist um die abtrünnigen Nonnen von Belorado erreicht einen neuen Höhepunkt. Zwei der Ex-Nonnen, darunter die ehemalige Äbtissin, wurden wegen des Verdachts auf kriminelle Handlungen vorübergehend von der Polizei festgenommen.

Blaulicht an einem Polizeiauto / © klauscook (shutterstock)
Blaulicht an einem Polizeiauto / © klauscook ( shutterstock )

Die spanische Polizei hat am Donnerstagabend zwei Ex-Nonnen des zentralspanischen Klosters Belorado bei Burgos wegen Verdachts auf illegalen Handel mit sakralen Artefakten festgenommen. Wie die Zeitung "El País" berichtet, wurden eine der abtrünnigen Nonnen sowie die ehemalige Äbtissin wegen des angeblichen Verkaufs von Klostereigentum vorübergehend festgesetzt. Seit Freitag seien sie unter Auflagen zunächst wieder auf freiem Fuß.

Weiter berichtet die Zeitung, die spanische Polizei habe auch einen Antiquitätenhändler vorübergehend in Gewahrsam genommen, der den von den Nonnen weitergeleiteten Klosterbesitz anschließend weiterverkauft haben soll. Die renitenten Nonnen halten die spanische Kirche seit Monaten in Atem. Nach einem Streit mit dem Bistum kehrten sich die Ordensfrauen von der katholischen Kirche ab und folgten einem selbsternannten Bischof. 2024 schloss der Vatikan die abtrünnigen Klarissen aus der Kirche und dem Orden aus. Doch die betagten Frauen weigern sich, ihr Kloster zu verlassen, sodass der zuständige Bischof die Zwangsräumung beantragte.

Weitere Nonnen vorgeladen

Laut "El País" erfolgte die aktuelle Polizeiaktion im Rahmen des Gerichtsverfahrens, mit dem das Erzbistum Burgos die Ex-Klosterfrauen zum Verlassen der Klostergebäude bewegen will. Am Freitag seien weitere ehemalige Ordensschwestern unter dem Vorwurf der missbräuchlichen Nutzung von Ordensgütern vorgeladen worden. Konkret handelte es sich laut dem Bericht um Autos der Kongregation.

Die abtrünnigen Ordensfrauen hatten im Mai erklärt, dass es in den vergangenen Jahren mit Blick auf den vatikanischen Reformkurs zu einer schleichenden Entfremdung gekommen sei. Vermittlungsversuche eines vom Vatikan bestellten Sonderbeauftragten, Erzbischof Mario Iceta, scheiterten; der Streit um das Kloster spitzte sich immer weiter zu.

Quelle:
KNA