Katholische Jugendverbände werten Treffen mit Pistorius positiv

Freiwilligkeit bei Wehrdienst

Nach einem Gespräch mit Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius zur geplanten Wehrdienstreform zieht der Bund der Deutschen Katholischen Jugend ein positives Fazit. Der BDKJ zeigt sich optimistisch und bekräftigt seine Position.

Soldaten werden beim Luftwaffenausbildungsbataillon Germersheim ausgebildet / © Bernd Weißbrod (dpa)
Soldaten werden beim Luftwaffenausbildungsbataillon Germersheim ausgebildet / © Bernd Weißbrod ( dpa )

Es sei wichtig gewesen, die Positionen der Jugendverbände im direkten Austausch deutlich machen zu können, sagte der BDKJ-Bundesvorsitzende Henner Gädtke am Donnerstag in Düsseldorf. 

Die Diskussion über Wehrdienst, Freiwilligkeit und Pflicht habe viele junge Menschen in den vergangenen Monaten intensiv beschäftigt. "Es wurde viel über sie gesprochen. Nun war es gut, dass wir selbst mit dem Minister ins Gespräch kommen konnten."

Boris Pistorius (SPD), Bundesminister der Verteidigung / © Markus Brandt (dpa)
Boris Pistorius (SPD), Bundesminister der Verteidigung / © Markus Brandt ( dpa )

Gädtke war als BDKJ-Vertreter Teil einer Delegation des Deutschen Bundesjugendrings, die Pistorius am Montag in Berlin traf. Für den Dachverband der katholischen Jugendverbände bleibe Freiwilligkeit wichtig: "Ein Zwang, der nur junge Menschen trifft, darf nicht die Lösung für die sicherheitspolitischen Herausforderungen sein, vor denen wir als ganze Gesellschaft aktuell stehen", betonte Gädtke. "Auch ist uns wichtig, den Wehrdienst nicht gegen andere Dienste auszuspielen."

Thema Freiwilligendienste

In diesem Zusammenhang begrüßt der BDKJ die Aufnahme der Freiwilligendienste in die geplanten Anschreiben zur Wehrerfassung sowie den angekündigten Anstieg der Bundesfördermittel für die Jugendfreiwilligendienste und den Bundesfreiwilligendienst ab dem Haushaltsjahr 2026. Kritisch sieht der Dachverband hingegen die Kürzungen beim Auslandsfreiwilligendienst "weltwärts". "Es ist wichtig, dass junge Menschen sich sowohl im In- als auch im Ausland in einem Freiwilligendienst engagieren können", so Gädkte.

Henner Gädtke, Bundesvorsitzender des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Aufnahmedatum und -ort sind unbekannt. / © Christian Schnaubelt (BDKJ)
Henner Gädtke, Bundesvorsitzender des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Aufnahmedatum und -ort sind unbekannt. / © Christian Schnaubelt ( BDKJ )

Der neue Wehrdienst in Deutschland soll ab dem 1. Januar 2026 mit einer verpflichtenden Musterung für alle 18-Jährigen starten, die ein Fragebogen über ihre Dienstbereitschaft erhalten. Für Männer ist die Beantwortung des Fragebogens verpflichtend. Für Frauen bleibt die Beantwortung vorerst freiwillig. Im Krisenfall soll es eine optionale "Bedarfswehrpflicht" geben. Der BDKJ fordert seit Beginn der Diskussion über eine Reform einen eine stärkere Beteiligung junger Menschen an der Debatte.

Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ)

Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) ist der Dachverband von 17 katholischen Kinder- und Jugendverbänden mit rund 660.000 Mitgliedern. Er versteht sich in erster Linie als Interessenvertretung dieser Verbände in Kirche, Staat und Gesellschaft und kümmert sich darüber hinaus um die Absicherung der finanziellen Förderung.

Fahne des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) / © Harald Oppitz (KNA)
Fahne des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA