Es sei wichtig gewesen, die Positionen der Jugendverbände im direkten Austausch deutlich machen zu können, sagte der BDKJ-Bundesvorsitzende Henner Gädtke am Donnerstag in Düsseldorf.
Die Diskussion über Wehrdienst, Freiwilligkeit und Pflicht habe viele junge Menschen in den vergangenen Monaten intensiv beschäftigt. "Es wurde viel über sie gesprochen. Nun war es gut, dass wir selbst mit dem Minister ins Gespräch kommen konnten."
Gädtke war als BDKJ-Vertreter Teil einer Delegation des Deutschen Bundesjugendrings, die Pistorius am Montag in Berlin traf. Für den Dachverband der katholischen Jugendverbände bleibe Freiwilligkeit wichtig: "Ein Zwang, der nur junge Menschen trifft, darf nicht die Lösung für die sicherheitspolitischen Herausforderungen sein, vor denen wir als ganze Gesellschaft aktuell stehen", betonte Gädtke. "Auch ist uns wichtig, den Wehrdienst nicht gegen andere Dienste auszuspielen."
Thema Freiwilligendienste
In diesem Zusammenhang begrüßt der BDKJ die Aufnahme der Freiwilligendienste in die geplanten Anschreiben zur Wehrerfassung sowie den angekündigten Anstieg der Bundesfördermittel für die Jugendfreiwilligendienste und den Bundesfreiwilligendienst ab dem Haushaltsjahr 2026. Kritisch sieht der Dachverband hingegen die Kürzungen beim Auslandsfreiwilligendienst "weltwärts". "Es ist wichtig, dass junge Menschen sich sowohl im In- als auch im Ausland in einem Freiwilligendienst engagieren können", so Gädkte.
Der neue Wehrdienst in Deutschland soll ab dem 1. Januar 2026 mit einer verpflichtenden Musterung für alle 18-Jährigen starten, die ein Fragebogen über ihre Dienstbereitschaft erhalten. Für Männer ist die Beantwortung des Fragebogens verpflichtend. Für Frauen bleibt die Beantwortung vorerst freiwillig. Im Krisenfall soll es eine optionale "Bedarfswehrpflicht" geben. Der BDKJ fordert seit Beginn der Diskussion über eine Reform einen eine stärkere Beteiligung junger Menschen an der Debatte.