Vor der voraussichtlich letzten Sitzung des Synodalen Ausschusses fordert der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) zukünftig klare und partizipative Entscheidungsstrukturen in der Kirche.
"Synodalität funktioniert nur, wenn alle mitreden und mitentscheiden können", sagte der BDKJ-Bundesvorsitzende Volker Andres am Mittwoch in Düsseldorf. Dazu gehörten die Teilung von Macht und Rechenschaftspflichten, auch der Bischöfe.
Am Freitag und Samstag kommen Bischöfe und Laien in Fulda zusammen. Der nominell aus 74 Mitgliedern bestehende Ausschuss sollte unter anderem die Voraussetzungen für ein bundesweites Gremium schaffen, in dem Bischöfe und Laien ihre Beratungen verstetigen können. Bei dem bevorstehenden Treffen wollen die Teilnehmer eine Satzung für eine sogenannte Synodalkonferenz verabschieden.
Klar definierte Rechte und feste Plätze
Laut Andres müssen die Anliegen junger Menschen verbindlich in die weiteren synodalen Strukturen einfließen. "Eine echte synodale Kultur gelingt nur, wenn alle Menschen sich einbringen können, also auch junge Menschen nicht beiläufig vorkommen, sondern mit klar definierten Rechten und festen Plätzen vertreten sind", so der BDKJ-Bundesvorsitzende. "Der Synodale Ausschuss hat jetzt die Chance, genau das für die zukünftige synodale Kirche deutlich zu machen."
Die entscheidenden Themen beim künftigen synodalen Gremium seien dessen Zusammensetzung, seine Aufgaben und die Klärung, wer über finanzielle Mittel entscheide. "Eine gerechtere Kirche entsteht dort, wo Vielfalt abgebildet wird und verschiedene Sichtweisen berücksichtigt werden", so Andres.
Der BDKJ setzt sich dabei - neben jungen Menschen - vor allem für Missbrauchsbetroffene und queere Menschen ein. Sie sollten "eine gerechte Anzahl an Plätzen" in der Synodalkonferenz bekommen.
Mit Spannung erwartet
Das Vorhaben, ein bundesweites synodales Gremium einzurichten, ist nicht unumstritten. In der vergangenen Woche hatte eine Delegation der Deutschen Bischofskonferenz mit hochrangigen Vatikanvertretern in Rom über das Projekt gesprochen. Hintergrund ist, dass der Vatikan immer wieder betont, dass Laien mit Bischöfen nicht gleichberechtigt entscheiden dürfen.
Im vergangenen Jahr hatten die deutschen Bischöfe deswegen zugesichert, keine neuen Leitungsstrukturen der katholischen Kirche in Deutschland gegen den Willen Roms zu schaffen. Beobachter erwarten deswegen mit Spannung, welche konkreten Aufgaben die geplante Synodalkonferenz übernehmen soll.