Abtprimas Jeremias Schröder sieht Ordensgemeinschaften als Vorreiter in Fragen kirchlicher Leitung. Der österreichischen Wochenzeitung "Die Furche" sagte der oberste Benediktiner, Ordensleitungen seien dank begrenzter Amtszeiten und gemeinschaftlicher Entscheidungsstrukturen ein Modell für die gesamte Kirche.
"Wir würden uns vielleicht manchmal jüngere Bischöfe erhoffen, aber ich wünsche keinem, dass er 40 Jahre lang das gleiche Amt ausüben muss." Die Frage, ob Ordensleute die besseren Päpste seien, ließ Schröder offen. Ordensgemeinschaften seien es gewohnt, Leitung in Abstimmung mit Gremien auszuüben.
Diese Tradition habe sich dort "vielleicht besser erhalten als in der manchmal recht monarchisch organisierten Weltkirche". Bei Papst Leo XIV. erkenne er Merkmale eines früheren Ordensoberen, etwa "eine gewisse Vorsicht bei Äußerungen". Ein Papst müsse die Kirche weltweit zusammenhalten, doch es sei nicht seine Aufgabe, "die Medien zu unterhalten". Robert Francis Prevost war vor seiner Wahl zu Papst Leo XIV. von 2001 bis 2013 Leiter des Augustinerordens.
Der deutsche Benediktiner Jeremias Schröder ist seit 2024 Abtprimas. In diesem Amt vertritt er 19 benediktinische Kongregationen mit mehr als 6.000 Mönchen und 12.000 Ordensfrauen.