Papst Leo XIV. ruft zu ökologischer Umkehr auf

Den Schrei der Natur hören

Die Bewahrung der Schöpfung war ein wichtiges Anliegen von Papst Franziskus. Auch sein Nachfolger Leo XIV. legt großen Wert darauf und ruft zu einer umfassenden Umkehr auf. Die ganze Gesellschaft sei in der Pflicht.

Plastikmüll liegt an einem Strand am Mittelmeer / © Marwan Naamani (dpa)
Plastikmüll liegt an einem Strand am Mittelmeer / © Marwan Naamani ( dpa )

Zur "ökologischen Umkehr" hat Papst Leo XIV. die Christen aufgerufen. Bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz sagte der Papst am Mittwoch, für Christen gehöre die "ökologische Umkehr" untrennbar zu der radikalen Veränderung, die Jesus von denen fordere, die ihm nachfolgen. 

Weiter sagte er, die Bekehrung "beginnt im Herzen und ist spirituell." Sie verändere die Geschichte und verpflichte zu gesellschaftlichem Handeln. Es gehe darum, die "Menschen und die Geschöpfe vor der Gier der Wölfe zu schützen".

Der Papst sprach auch über die politischen Konsequenzen der ökologischen Umkehr. Er rief die Gläubigen dazu auf, sich gemeinsam mit allen Menschen guten Willens für eine bessere Welt einzusetzen, "die den Schrei der Armen und der Erde gehört haben und davon im Herzen berührt wurden."

Ausdrücklich bekannte sich Leo zur Botschaft von Papst Franziskus, die sein Vorgänger 2015 in seiner Umweltenzyklika "Laudato sí" formuliert hatte und sagte: "Wenn der Mensch nicht der Hüter des Gartens (der Schöpfung) ist, wird er zum Zerstörer."

Bekenntnis zur Umwelt-Enzyklika

Tod und Auferstehung Jesu seien "das Fundament einer Spiritualität der ganzheitlichen Ökologie, ohne die die Worte des Glaubens ohne Kontakt zur Wirklichkeit bleiben". Papst Franziskus zitierend, betonte Leo XIV., die "ökologische Kultur" müsse mehr sein als eine Reihe von technischen Reaktionen auf Umwelt-Notlagen. Sie müsse vielmehr das Denken, die Politik, den Lebensstil und die Spiritualität verändern.

Enzyklika "Laudato si"

Klimawandel, Artenvielfalt, Trinkwasser: Diese Themen bestimmen die Umweltenzyklika von Papst Franziskus. Er wendet sich damit an "alle Menschen guten Willens" - und erklärt, warum eine ökologische Umkehr auch soziale Gerechtigkeit bedeutet. Papst Franziskus hat die reichen Industrienationen zu einer grundlegenden "ökologischen Umkehr" aufgefordert, um globale Umweltzerstörung und Klimawandel zu stoppen.

Deutsche Ausgabe der Enzyklika "Laudato si" / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Deutsche Ausgabe der Enzyklika "Laudato si" / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA