Katholische Frauenverbände und der Freiburger Erzbischof Stephan Burger haben zum internationalen Aktionstag zur Überwindung von Gewalt gegen Frauen am 25. November mehr Hilfen für Betroffene und mehr öffentliches Problembewusstsein gefordert.
Über die konkrete Gefahr für Mädchen und Frauen hinaus untergrabe geschlechtsspezifische Gewalt Demokratie, gesellschaftlichen Zusammenhalt und Gleichberechtigung, betonten die Verbände Sozialdienst katholischer Frauen, Katholische Frauengemeinschaft, In Via und Katholischer Deutscher Frauenbund im Erzbistum Freiburg am Dienstag in einer gemeinsamen Erklärung.
Fast jeden Tag werde in Deutschland eine Frau getötet, so die Verbände. Die Zahl der versuchten Femizide habe 2024 laut Bundeskriminalamt bei 938 gelegen, 360 Frauen starben. Die Zahl sexualisierter Gewalttaten gegen Mädchen und Frauen sei um sechs Prozent gestiegen, die digitale Gewalt habe im Vergleich zu 2023 um ein Viertel zugenommen.
Viel mehr Frauenhausplätze gefordert
Konkret forderten die Verbände, in den Ausbau von Frauenhäusern zu investieren. Dort könnten gefährdete Frauen Zuflucht finden. Statt aktuell bundesweit rund 8.500 Plätzen brauche es 21.500, so die Verbände. Wichtig sei auch, Gewalt gegen Frauen nicht als "Beziehungsdrama" oder als Folge von vermeintlichen weiblichen Provokationen zu verharmlosen.
Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger betonte, jeder sei gefordert, für eine "Kultur des Respekts, der Achtsamkeit und des Schutzes" einzutreten. Der Bischof dankte den Frauenverbänden, dass "sie das Schweigen brechen, das Bewusstsein für dieses Unrecht schärfen und Betroffenen konkret beistehen".
Zum Aktionstag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen sind in Freiburg verschiedene Aktionen geplant, so etwa am 24.11. ein politisches Nachtgebet in der Unikirche.