Kirche beschreibt verheerende Lage nach Hurrikan auf Kuba

Es fehlt an Essen und Medikamenten

Die Auswirkungen von Hurrikan "Melissa" auf Kuba sind laut der katholischen Kirche dramatisch. "Was wir brauchen, ist so viel, dass es nicht zu beziffern ist", sagte der kubanische Erzbischof Dionisio García Ibáñez.

Hurrikan "Melissa" hat viele Gebiete verwüstet / © Ramon Espinosa/AP (dpa)
Hurrikan "Melissa" hat viele Gebiete verwüstet / © Ramon Espinosa/AP ( dpa )

Die katholische Kirche auf Kuba bewertet die Auswirkungen von Hurrikan Melissa als dramatisch. 

Das Volk durchlebe Zeiten von Armut, Mangel und Elends; es fehle einfach an allem, von Medikamenten bis hin zu Lebensmitteln, zitiert das regierungskritische Portal "Diario de Cuba" Erzbischof Dionisio García Ibáñez aus Santiago de Cuba. Die Kirche versuche, Ressourcen bestmöglich an die Bedürftigsten zu verteilen. Bedürftig seien aber alle.

Soforthilfe aus den USA

Zuletzt hatten die USA drei Millionen Dollar Soforthilfe angekündigt. Aus dem US-Außenministerium hieß es, die Trump-Regierung zeige sich "solidarisch mit dem mutigen kubanischen Volk" und werde "weiter für die Befriedigung der Grundbedürfnisse kämpfen". Die USA seien "bereit, sofortige humanitäre Hilfe zu leisten, sowohl direkt als auch über lokale Partner, die diese Hilfe auf die effektivste Weise zu den Bedürftigen bringen können".

Das Thema ist sensibel, da die Regierung in Havanna stets das jahrzehntelange US-Handelsembargo gegen Kuba für die Versorgungskrise verantwortlich macht. Humanitäre Hilfe, Grundnahrungsmittel oder lebensnotwendige Medikamente sind davon aber nach US-Angaben nicht betroffen. Zuletzt steigerten sich die kubanischen Lebensmittelimporte aus den USA deutlich.

Katholische Kirche auf Kuba

Auf der Karibikinsel Kuba ist die katholische Kirche weniger stark verankert als in anderen lateinamerikanischen Ländern. Rund 60 Prozent der rund 11,3 Millionen Kubaner sind katholisch getauft. Diese vergleichsweise geringe Präsenz ist nicht allein Ergebnis der seit rund 60 Jahren andauernden kommunistischen Herrschaft, sondern reicht bis in die spanische Kolonialzeit zurück. Die langjährige gesellschaftliche Ausgrenzung der Kirche auf Kuba spiegelt sich insbesondere auch im Bildungs- und Gesundheitswesen wider.

Straßenbild aus Havanna, Kuba / © Mike Laptev (shutterstock)
Straßenbild aus Havanna, Kuba / © Mike Laptev ( shutterstock )
Quelle:
KNA