Evangelische Kirche will engere Zusammenarbeit der Landeskirchen

"Mutige Schritte nach vorn"

Es gibt 20 eigenständige evangelische Landeskirchen in Deutschland. Da könne die Kooperation ausgebaut werden, meint EKD-Ratsmitglied Christian Stäblein. Erste Vorbilder gebe es schon. Doch Vorsicht vor Befindlichkeiten sei geboten.

Christian Stäblein / © Soeren Stache (dpa)
Christian Stäblein / © Soeren Stache ( dpa )

In der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) laufen offenbar Gespräche über engere Kooperationen zwischen den 20 Landeskirchen der EKD. "Die Gliedkirchen sind aus Sicht des Rates an dieser Stelle noch zu zögerlich", sagte das EKD-Ratsmitglied Christian Stäblein vor der in Dresden tagenden Synode. Dabei sollte man allerdings nicht die Fusion von Landeskirchen als Zielbild nehmen. Dies werde nur Widerstände wecken.

"Es gibt sehr viele Prozesse zu mehr Kooperationen im Detail", sagte Stäblein. "Aber wenn ich diese Prozesse hier in die Öffentlichkeit bringe, riskiere ich diese Gespräche eher, als dass ich sie voranbringe." Es komme darauf an, mutige Schritte nach vorn zu gehen. "Ein mutiger Schritt ist die Nordkirche, die als Kirche bestens funktioniert, ein kleiner, aber nicht unmutiger Schritt ist die EKBO (Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Anm. d. Red.)", so Stäblein. "Gemeinsame Predigerseminare, ein gemeinsamer Personalraum, denn wo ein gemeinsamer Personalraum entsteht, ist eine gemeinsame Kirche im Grunde schon da."

Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)

Der Begriff Synode ist dem griechischen "synodos" entlehnt und bedeutet Zusammenkunft. Die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) verabschiedet Kirchengesetze und entscheidet über den Haushalt. Außerdem gibt sie mit Beschlüssen auch eine inhaltliche Richtung vor. 

Die EKD-Synode ist das Parlament und damit eines von drei Leitungsgremien der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) - neben dem Rat und der Kirchenkonferenz. Sie hat 128 Mitglieder, sogenannte Synodale, die die 20 Landeskirchen mit gut 21 Millionen Gläubigen vertreten.

Logo der Evangelischen Kirche in Deutschland in Ulm während der Tagung der EKD-Synode / © Heike Lyding (epd)
Logo der Evangelischen Kirche in Deutschland in Ulm während der Tagung der EKD-Synode / © Heike Lyding ( epd )
Quelle:
KNA