Papst Leo XIV. feiert Gedenkmesse für Vorgänger Franziskus

"Der Geschmack der christlichen Hoffnung"

Zu Anfang des Totenmonats November feiert der Papst traditionell eine Gedenkmesse für im vergangenen Jahr gestorbene Geistliche. Leo XIV. erinnerte am Montag an seinen Vorgänger Franziskus und 142 Kardinäle und Bischöfe.

Basilika Santa Maria Maggiore / © Moritz Mayer (DR)
Basilika Santa Maria Maggiore / © Moritz Mayer ( DR )

Papst Leo XIV. hat in einer Gedenkmesse an seinen Amtsvorgänger Franziskus und 142 weitere im vergangenen Jahr gestorbene Kirchenmänner erinnert. "In tiefer Zuneigung widmen wir diese Feier der auserwählten Seele von Papst Franziskus, der nach der Öffnung der Heiligen Pforte und der Spendung des Ostersegens an Rom und die ganze Welt verstorben ist", sagte er am Montag im Petersdom.

"Dank des Heiligen Jahres erhält diese Feier - für mich die erste - einen besonderen Charakter: den Geschmack der christlichen Hoffnung", so der am 8. Mai gewählte Papst bei dem traditionellen Gedenkgottesdienst nach Allerseelen. Leos Vorgänger Franziskus, seit 2013 Oberhaupt der 1,4 Milliarden Katholiken, war am Ostermontag (21. April) mit 88 Jahren gestorben. Er ist auf eigenen Wunsch in der Basilika Santa Maria Maggiore in der römischen Innenstadt beigesetzt.

Papst Leo XIV. leitet die Messe im Petersdom im Vatikan zum Gedenken an den verstorbenen Papst Franziskus und an die im Laufe des Jahres verstorbenen Kardinäle und Bischöfe.  / © Andrew Medichini/AP (dpa)
Papst Leo XIV. leitet die Messe im Petersdom im Vatikan zum Gedenken an den verstorbenen Papst Franziskus und an die im Laufe des Jahres verstorbenen Kardinäle und Bischöfe. / © Andrew Medichini/AP ( dpa )

Ehrung auch für Kamphaus, Thissen, Laun

Weiter erinnerte Leo XIV. an die acht Kardinäle und die weltweit 134 Erzbischöfe, Bischöfe und Weihbischöfe, die in den vergangenen zwölf Monaten gestorben sind. Unter ihnen waren aus dem deutschsprachigen Raum der Hamburger Erzbischof Werner Thissen (gestorben am 15. April 2025), der Limburger Bischof Franz Kamphaus (28. Oktober 2024) sowie der Salzburger Weihbischof Andreas Laun (31. Dezember 2024).

Bischof Franz Kamphaus †
Bischof Franz Kamphaus †

In seiner Predigt verwies der Papst auf die Hoffnung der Christen auf Auferstehung. Durch die Liebe des gekreuzigten und auferstandenen Christus sei der Tod "vom Feind zu einer Schwester" geworden. "Natürlich sind wir traurig, wenn ein geliebter Mensch von uns geht", sagte Leo. "Doch wir sind nicht so traurig wie jene ohne Hoffnung, denn selbst der tragischste Tod kann unseren Herrn nicht daran hindern, unsere Seele in seine Arme zu schließen und unseren sterblichen Leib, selbst den entstelltesten, in das Bild seines verherrlichten Leibes zu verwandeln."

"Friedhöfe, nicht Totenstädte"

Aus diesem Grund bezeichneten Christen Begräbnisstätten nicht als "Nekropolen", also "Totenstädte", sondern als "Friedhöfe", Orte der Ruhe und Erwartung der Auferstehung. Papst Franziskus und die Kardinäle und Bischöfe hätten diese österliche Hoffnung gelebt, bezeugt und gelehrt, unterstrich Leo XIV. Durch ihren Dienst hätten sie viele Menschen auf dem Weg des Evangeliums mit der Weisheit geleitet, die von Christus komme, sagte der Papst.

Quelle:
KNA