Zum ersten Mal seit Jahren feiern Traditionalisten am Kathedra-Altar des Petersdoms eine sogenannte Alte Messe. Den Gottesdienst im Rahmen einer Pilgerfahrt von Anhängern dieses Messritus' wird der US-amerikanische Kurienkardinal Leo Burke zelebrieren. Er war einer der prominentesten und schärfsten Gegner der Reformentscheidungen von Papst Franziskus (2013-2025). Nach eigener Aussage hat er bei Nachfolger Leo XIV. um die Wiederzulassung der Messe geworben, die ein Priester mit dem Rücken zu den Gläubigen feiert und vor dem Altar leise auf Latein spricht.
Zuletzt im Jahr 2019 feierten die Teilnehmer dieser alljährlichen Wallfahrt eine Messe in der außerordentlichen Form des römischen Ritus am Kathedra-Altar der berühmten Basilika. Organisiert wird sie seit 2012 von der Vereinigung "Coetus internationalis summorum pontificum". Ihr Name bezieht sich auf ein Schreiben von Papst Benedikt XVI. (2005-2013) aus dem Jahr 2007. In "Summorum Pontificum" erlaubte er, dass wieder öfter Gottesdienste in dem Ritus gefeiert werden dürfen, der nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) schrittweise durch eine erneuerte Liturgie ersetzt worden war.
Neuer Papst will reden
Diese Zugeständnisse hatte Papst Franziskus 2021 weitgehend zurückgenommen. Seit 2023 dürfen die Ortsbischöfe in dieser Frage nicht mehr ohne Zustimmung Roms agieren. Im Petersdom war es seit mehreren Jahren kaum möglich, eine Messe in dieser Form zu feiern. In seinem ersten offiziellen Interview sprach sich Nachfolger Leo XIV. für neue Beratungen zu der Thematik aus.