In der Mitteilung des Bundesfinanzministeriums heißt es: "Infolge des starken Anstiegs des Silberpreises liegt der Materialwert der deutschen 20-Euro- beziehungsweise 25-Euro-Silbermünzen deutlich über dem jeweiligen Nennwert." Das bedeutet, dass der Staat Münzen in Umlauf bringen würde, die deutlich mehr wert sind, als die Zahl, die auf ihnen steht.
Getroffen hat es gleich zwei Ausgaben: die 25-Euro-Münze "Heilige Drei Könige" und die 20-Euro-Münze "125 Jahre Wuppertaler Schwebebahn". Beide Ausgaben werden "zurückgestellt", wie das Finanzministerium sagt.
Die Serie "Weihnachten" der deutschen Sammlermünzen widmet sich seit 2021 christlichen Motiven. Sie verbindet Handwerkskunst mit Glaubenssymbolik. In den vergangenen Jahren war etwa der Adventskranz oder der Herrnhuter Stern in Silber verewigt worden.
Myrre, Weihrauch und Gold auf Silber geprägt
Geplant war für dieses Jahr eine Drei-Königs-Münze aus Feinsilber: 22 Gramm schwer, 30 Millimeter im Durchmesser. Der Künstler Christian Dögerl hat sie entworfen: In der Mitte das Jesuskind, dahinter die drei Weisen aus dem Morgenland, zwei Dromedare und über allem der Stern von Bethlehem. Die Geschichte der Heiligen Drei Könige übersetzt auf glänzendes Metall. Passenderweise war die Ausgabe der Münze für den 20. November 2025 geplant, also kurz vor dem Advent.
Nun kommt aber der Silberkurs an den Rohstoffbörsen der Münze in die Quere. Dort ist Silber seit Monaten auf Höhenflug. So sehr, dass der Materialwert der Münze ihren Nennwert übertrifft.
Die Könige müssen sich gedulden, die Sammler auch
Wie es weitergeht, ist offen. Das Ministerium prüft nun "Handlungsoptionen", wie es heißt. Vielleicht will es auch zunächst abwarten, ob der Silberpreis wieder fällt.
Für Sammler ist die Verzögerung eine Enttäuschung, für die Heiligen Drei Könige eine Fortsetzung ihrer Tradition: Schließlich feiern sie ihren Festtag nicht an Weihnachten, sondern 12 Tage später, am 6. Januar.