DOMRADIO.DE: Wie war die Stimmung unter den vielen Ministrantinnen und Ministranten, als Papst Leo auf den Petersplatz gefahren ist?
Carolina Graef Alarcón (Volontärin bei DOMRADIO.DE): Zuerst müssen wir über den Weg zum Petersplatz sprechen. Das war wirklich eine große Herausforderung, denn die Straßen rund um den Vatikan waren überall voller Menschen. Man konnte sich wirklich kaum bewegen und teilweise nicht einmal mehr die Richtung bestimmen, in die man gehen wollte. Es ist total beeindruckend, wie viele Leute dort zusammengekommen sind.
Moritz Mayer (Volontär bei DOMRADIO.DE): Ganz genau. Es wurden sogar Zugänge zum Petersplatz gesperrt und wir wurden deshalb umgeleitet. Wir wollten sozusagen rechts in den Vatikan hineinkommen, konnten ihn am Ende aber nur links betreten. Wir mussten also quasi einmal halb um den Petersplatz herumlaufen. Aber die Stimmung war auf jeden Fall sehr gut. Auch wenn es viele leider nicht mehr geschafft haben, an der Generalaudienz teilzunehmen. Wir waren schon um 7:30 Uhr am Vatikan und standen sehr weit hinten, eigentlich hätten wir auch früher dort sein müssen.
Graef Alarcón: Wir haben den Papst dann auch leider nur von weitem gesehen, wie er mit dem Papamobil nach vorne gefahren ist. Aber immerhin hatten wir noch die Leinwände, auf denen Leos Fahrt übertragen wurde.
DOMRADIO.DE: Wie haben das die Ministrantinnen und Ministranten bei uns aus dem Erzbistum erlebt?
Mayer: Wir könnten uns heute morgen an einige Jugendliche dranhängen. Etwa an die Ministrantin Jana, 13 Jahre alt aus Bonn. Wir haben die ganze Gruppe aus Bonn begleitet. Für Jana und ihre Freunde war es ein ganz besonderer Moment, den Papst live zu sehen, auch seine Fahrt durch die Menge mitzubekommen. Wir haben die Katechese mitverfolgt, die in die verschiedenen Sprachen übersetzt wurde. Das war wirklich ein Erlebnis. Allerdings war es auch extrem stressig, weil man in der Menge sehr viel geschubst wurde. Das war heute wirklich auch sehr chaotisch.
DOMRADIO.DE: Wie lange hat es denn insgesamt gedauert, bis zum Petersplatz vorzudringen?
Graef Alarcón: Wir haben etwa drei Stunden gebraucht, um von der ersten Schlange, wo wir uns angestellt haben, bis zum Platz zu gelangen, an dem wir dann auf die Leinwand schauen konnten. Die Audienz hat dann etwa eine Stunde gedauert, also ungefähr bis elf Uhr.
Mayer: Wir waren dort auch erst, als der Papst schon mit der Begrüßung der Menschenmenge begonnen hatte. Aber es war schön, dass wir ihn überhaupt sehen konnten, wie er die Menge begrüßt hat.
DOMRADIO.DE: Wie war es überhaupt, Leo XIV. zu sehen? Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass dort auf dem Petersplatz eine ungeheure Stimmung zu spüren ist.
Mayer: Es ist wirklich eine große Energie, die man dort wahrnehmen kann. Im Livestream fällt das gar nicht so auf. Die Worte des Papstes wurden in die verschiedenen Sprachen übersetzt und es ist großartig zu sehen, wie die Angehörigen der unterschiedlichen Sprachgruppen auf die Worte des Papstes reagiert haben – teilweise mit La-Ola-Welle. Das war für uns auch der Moment, der am eindrücklichsten war. Und so war es sicher auch für die vielen Ministrantinnen und Ministranten aus dem Erzbistum Köln. Papst Leo hat die Teilnehmer der Wallfahrt explizit begrüßt. Und da der Petersplatz am lautesten.
Graef Alarcón: Auf jeden Fall war es dort so, wo wir gestanden haben.
DOMRADIO.DE: Das heißt, die Worte des Papstes wurden immer übersetzt?
Graef Alarcón: Genau. Der Papst hat auf Italienisch gesprochen, manchmal auch auf Englisch. Nach seinen Worten gab es immer die Übersetzung für die Gruppe, an die seine Botschaft ging. Also, wenn er sich gerade an die arabische Community gewandt hat, gab es nach seiner italienischen Ansprache eine Übersetzung auf Arabisch, Chinesisch, Französisch, Polnisch, Spanisch, Portugiesisch oder auch Deutsch.
DOMRADIO.DE: Bei der Ministrantenwallfahrt stehen jetzt noch einige Punkte auf dem Programm. Wo gibt es aktuelle Berichte aus Rom von Euch zum Nachlesen?
Mayer: Auf DOMRADIO.DE gibt es eine eigene Themenseite zur diesjährigen Romwallfahrt, auf der auch unser Online-Blog zu finden ist.
Graef Alarcón: Außerdem berichten wir auf den Social-Media-Kanälen von DOMRADIO.DE davon, was wir hier in Rom jeden Tag erleben.
Das Interview führte Lara Burghardt.