Die Präsidentin des Deutschen Caritasverbands, Eva Maria Welskop-Deffaa (66), gibt die Leitung des größten deutschen Wohlfahrtsverbands ein Jahr früher als bislang geplant ab.
Statt zum regulären Ende ihrer sechsjährigen Amtszeit Ende 2027 soll bereits zum Jahresbeginn 2027 ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin gewählt werden, schreibt Welskop-Deffaa in einer internen Mail an die Mitarbeitenden des Verbands.
Als Grund für den früheren Abschied gibt die 66-Jährige den 2027/28 anstehenden Vorsitz der Caritas in der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege an. Diese zweijährige Federführung solle nicht durch einen Wechsel der Präsidentschaft gestört werden.
Welskop-Deffaa betont, auch im Blick auf die zu erwartenden Debatten vor der Bundestagswahl 2029 sei es besser, den Präsidentschaftswechsel vorzuziehen.
Auch Verlängerung war Option
Gemeinsam mit den Caritasaufsichtsgremien habe sie auch darüber nachgedacht, ihre Amtszeit um ein Jahr bis Ende 2028 zu verlängern. Zusammen habe man sich für die Verkürzung um ein Jahr entschieden.
Nun sei der Weg frei, für eine frühzeitige Planung des Übergangs. Sie freue sich auf die verbleibenden 16 Monate und werde die aktuellen, "drängenden Herausforderungen" weiter mit großer Freude angehen. Sie sei dankbar für die große Unterstützung aus dem Verband.
Welskop-Deffaa ist seit November 2021 Caritaspräsidentin. Sie trat damals die Nachfolge von Peter Neher an und setzte sich in der Wahl der Delegierten gegen den Stuttgarter Dekan Christian Hermes durch.
25.000 soziale Dienste und Einrichtungen
Mit nach eigenen Angaben mehr als 700.000 Mitarbeitenden und Hunderttausenden Ehrenamtlichen ist der Deutsche Caritasverband der größte Wohlfahrtsverband in Deutschland und Europa. Unter dem Dach der Caritas gibt es bundesweit etwa 25.000 Dienste und Einrichtungen im gesamten Gesundheits- und Sozialbereich - von Altenbetreuung bis Suchthilfe.