Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat an die Verpflichtung der Kirche erinnert, sich um die Armen zu kümmern.
"Wenn die Armen keinen Platz haben, ist die Kirche auf einem falschen Weg", sagte Marx am Samstag bei der Weihe von fünf Diakonen im Münchner Liebfrauendom. Die Diakone seien besonders gefordert, darauf zu achten.
Die fünf Männer sind zwischen 44 und 57 Jahre alt. Vier von ihnen sind verheiratet und haben Kinder. Sie werden ihren kirchlichen Dienst nach der Weihe nebenamtlich ausüben und weiter ihrem Zivilberuf nachgehen, als Lehrer, Bankkaufmann und Pressesprecher.
Der einzige Ledige unter den neuen Diakonen war bisher Immobilienverwalter. Für ihn bedeutet die Weihe einen neuen Beruf, verbunden mit dem Versprechen, auch weiter ehelos zu leben.
Ein wiederbelebtes Amt
Diakon heißt griechisch Diener. Diakone gab es schon im Neuen Testament. Das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) belebte diese in der katholischen Kirche lange in Vergessenheit geratene Tradition wieder. Vor allem im deutschen Sprachraum wurde von der Möglichkeit verstärkt Gebrauch gemacht, verheiratete Männer zu weihen und so für einen haupt- oder nebenamtlichen Dienst in der Kirche zu gewinnen.
Diakone dürfen wie Priester auch taufen und bei Eheschließungen assistieren. Allerdings können sie keine Messfeier leiten, Beichte hören oder Krankensalbung spenden. Neben ihren Aufgaben im Gottesdienst sollen sie sich vor allem um Bedürftige kümmern und in ihrem Arbeitsumfeld als Seelsorger wirken.