Papst derzeit gegen Öffnung des Diakonats für Frauen

Thema bleibt

Leo XIV. hält die Frage einer Weihe von Diakoninnen weiter für ein Thema in der Kirche - doch derzeit habe er nicht die Absicht, die Lehre der Kirche zu diesem Thema zu ändern. Vorher gebe es noch Grundlegendes zu klären.

Frauen halten Schilder mit der Aufschrift (Auszüge) "Predigerinnen", und "Frauenweihe - Nichts ist unmöglich" am 8. September 2022 während der vierten Synodalversammlung am Infostand der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd)  in Frankfurt. / © Julia Steinbrecht (KNA)
Frauen halten Schilder mit der Aufschrift (Auszüge) "Predigerinnen", und "Frauenweihe - Nichts ist unmöglich" am 8. September 2022 während der vierten Synodalversammlung am Infostand der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) in Frankfurt. / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Papst Leo XIV. will weiterhin Frauen in Spitzenfunktionen in der katholischen Kirche ernennen - einer Weihe von Diakoninnen erteilt er aber vorerst eine Absage. Die Frage werde seit vielen Jahren diskutiert, verschiedene Kommissionen seien eingesetzt worden, und auch die Weltsynode habe sich damit befasst, sagte der Papst in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit dem US-Portal "Crux". Das werde auch weiter ein Thema sein, so Leo XIV. Allerdings habe er "derzeit nicht die Absicht, die Lehre der Kirche zu diesem Thema zu ändern".

Papst Leo XIV. / © Marco Iacobucci Epp (shutterstock)

Hierfür gebe es zunächst andere, grundlegende Fragen zu klären, so das Kirchenoberhaupt. "Warum sollten wir über die Ordination von Frauen zum Diakonat sprechen, wenn der Diakonat selbst innerhalb der Kirche noch nicht richtig verstanden und entwickelt und gefördert wird?", so der Papst. Der Ständige Diakonat von Männern ist nur in einigen Weltregionen verbreitet. In anderen Gegenden sei er nach der Einführung durch das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) aber "nie wirklich gefördert" worden.

"Weiter zuhören"

Grundsätzlich sei er aber bereit, in der Frage weiter zuzuhören, signalisierte Leo XIV. Es gebe Studiengruppen, die den theologischen und historischen Hintergrund einiger Fragen in Zusammenhang mit dem Diakonat untersuchen, erinnert er und bilanziert: "Wir werden diesen Weg weitergehen und sehen, was dabei herauskommt."

Mit der übergeordneten Frage der Rolle von Frauen in der Kirche wolle er auf synodale Weise umgehen, erklärte Leo weiter. Für die meisten Menschen sei selbstverständlich, dass sich die Rolle der Frau in der Kirche weiterentwickeln müsse. Es gelte, die Gaben der Frauen anzuerkennen, die in vielerlei Hinsicht zum Leben der Kirche beitragen könnten, so der Papst. Er wolle vor diesem Hintergrund in die Fußstapfen seines Vorgängers Franziskus treten und Frauen in Führungspositionen auf verschiedenen Ebenen des kirchlichen Lebens berufen.

Weltsynode 2021-2024

Mit der Weltsynode hat Papst Franziskus in der katholischen Kirche etwas Neues geschaffen. Erstmals werden bei einer Synode Nicht-Bischöfe und Nicht-Priester im großen Umfang ein Stimmrecht haben, darunter auch Frauen.

Inhaltlich soll es vor allem um neue Wege der Mitwirkung der kirchlichen Basis bei wichtigen Entscheidungen in der katholischen Kirche gehen. Obwohl erstmals auch nicht geweihte Männer und Frauen ein Stimmrecht haben, handelt es sich kirchenrechtlich um eine Bischofssynode.

Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA