Schützen-Bundespräses Robert Kleine hat für gesellschaftlichen Zusammenhalt geworben und sich deutlich gegen die AfD positioniert. "Wir leben in unseren Städten und Dörfern in einer pluralen Gesellschaft", sagte Kleine beim Bundesschützenfest in Mönchengladbach. Er erinnerte dabei an das Lied "Unser Stammbaum" der Bläck Fööss: "Ich ben Grieche, Türke, Jude, Moslem un Buddhist. Mir all, mir sin nur Minsche. Vür'm Herjott simmer glich."
Kleine betonte, dass es Auftrag von Kirche und Bruderschaften sei, offen und dialogbereit auf Menschen anderer Herkunft, Kultur und Religion zuzugehen. "Denn gerade in der Begegnung mit Fremden und dem Fremden liegt die Chance, Eigenes zu hinterfragen und neu zu sehen."
Kritik an AfD
Mit Blick auf die AfD wählte Kleine deutliche Worte. Die Partei komme in ihren Auftritten zwar in «Blau» daher, rutsche aber immer wieder ins "Braun". "Wer das christliche Menschenbild für seine eigene Propaganda missbraucht, wer autoritäre Regime unterstützt und deren vermeintliche Lösungen für herausfordernde Probleme übernimmt, wer Rassismus und Nationalismus schürt, der handelt nicht nur aus Sicht des christlichen Gottes- und Menschenbildes fragwürdig, sondern kann kaum als demokratisch bezeichnet werden."
Kleine stellte klar: "Deshalb hat dieses Gedankengut auch bei uns Schützen nichts zu suchen und muss argumentativ bekämpft werden - und notfalls auch strukturell." Wer sich auf AfD-Wahlplakaten präsentiere, müsse sich entscheiden: für "menschenverachtende Parolen" oder für die Botschaft Jesu. Auch Wählerinnen und Wähler dieser Partei müssten sich fragen lassen, wie sie deren Haltung mit den Werten der Schützen vereinbaren könnten.
Schützen müssen Demokratie schützen
Kleine rief die Schützenbruderschaften auf, entschlossen für die Würde jedes Menschen und die freiheitlich-demokratische Grundordnung einzutreten. "Wir Schützen und unsere Bruderschaften sagen ein deutliches Nein zu Ausgrenzung, Populismus und Deutschtümelei. Wir treten ein für Glaube, Sitte, Heimat. Und für das Leben, das bunt ist."
Am Wochenende fand in Mönchengladbach das Bundesschützenfest statt. Dabei präsentierten sich rund 15.000 Schützen. Gekommen waren laut Angaben des Veranstalters rund 50.000 Gäste. Die Veranstaltung wird vom Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften organisiert. Er versteht sich als Dachorganisation der deutschen katholischen Schützenbruderschaften.