Papst Leo XIV. empfängt seinen Botschafter für den Libanon

Anstehende Papstreise?

Der Libanon ist das einzige arabische Land, in dem sich Christen und Muslime die Macht teilen. Seit 1997 hat bisher jeder Papst das Land besucht, um dieses Modell zu stärken. Auch Papst Leo XIV. richtet seinen Blick wohl nach Beirut.

Flagge von Libanon (shutterstock)

Papst Leo XIV. hat seinen Botschafter in Beirut, Erzbischof Paolo Borgia, am Samstag in Audienz empfangen. Das teilte das vatikanische Presseamt mit. Borgia vertritt den Heiligen Stuhl seit September 2022 im Libanon und unterhält gute Beziehungen sowohl zu den christlichen als auch zu den muslimischen Politikern des arabischen Landes.

Libanesischer Patriarch Bechara Rai (Kathpress)
Libanesischer Patriarch Bechara Rai / ( Kathpress )

Seit dem Sturz der Assad-Dynastie im großen Nachbarland Syrien im Dezember 2024 und der Schwächung der Hisbollah-Miliz durch israelische Militärschläge im laufenden Jahr befindet sich der Libanon derzeit in einer Phase relativer Stabilität. Beobachter vermuten, dass Papst Leo XIV. in naher Zukunft eine Reise dorthin unternehmen will, um die Christen zu stärken und das friedliche Zusammenleben unter den Religionsgemeinschaften zu unterstützen. Das Oberhaupt der katholischen Christen im Libanon, der maronitische Patriarch und Kardinal Bechara Rai, hatte bereits im August in einem Fernsehinterview angekündigt, dass der neue Papst noch im laufenden Jahr in den Libanon reisen werde.

Libanon

Der Libanon ist geprägt durch das Nebeneinander zahlreicher Religionen. Mit etwa 30 Prozent hat die parlamentarische Demokratie den größten Anteil Christen in der Arabischen Welt. Die Muslime - Sunniten und Schiiten - machen inzwischen wohl mehr als 60 Prozent aus. Offiziell anerkannt sind 18 Religionsgemeinschaften, darunter die Minderheiten der Drusen und Alaviten.

Symbolbild: Flagge des Libanon / © Yulia Grigoryeva (shutterstock)
Symbolbild: Flagge des Libanon / © Yulia Grigoryeva ( shutterstock )
Quelle:
KNA